Bei DC Comics läuft zurzeit das serienübergreifende Crossover-
Event "Das Jahr des Schurken", was heisst, dass einige der
bekannten DC-Schurkenfiguren wohl mal etwas genauer unter
die Lupe genommen werden. Für mich als Comicfan Grund ge-
nug, dieses Jahr mal einige der bekanntesten Schurken aus Co-
mic, Film und Literatur zu analysieren. Klar, das ist eine völlig
subjektive Analyse und keineswegs wissenschaftlich, aber es
könnte durchaus interessant sein. Mit dem letzten Text zu die-
sem Thema komme ich zu einem der berühmtesten Schurken
der Weltliteratur, auch wenn ihn viele heutzutage eher durch
Film und Fernsehen kennen: Dr. Fu Man Chu. Der chinesi-
sche Wissenschaftler, der die Weltherrschaft übernehmen will
und dabei skurille Methoden anwendet, wurde vom englischen
Krimiautor Sax Rohmer erfunden, der von 1913 bis 1959 ins-
gesamt 13 Bände um den Doktor und seinen Gegenspieler Nay-
land Smith von Scotland Yard schrieb. Im Gegensatz zu den
meisten anderen Krimis und Thrillern war nicht der Gute, son-
dern der Bösewicht der Titel"held" der Geschichten. Dadurch
wurde Fu Man Chu so berühmt, dass sein Name sogar synonym
für einen verrückten Wissenschaftler, der die Welt beherrschen
will, steht. Zwar wurde immer wieder Kritik laut, das Fu Man
Chu Stereotype bedient und das Klischee vom Chinesen, das
seine Darstellung ausmacht, rassistisch wäre, doch tat dies der
Beliebtheit der Bücher keinen Abbruch. So gut wie alle wurden
irgendwann verfilmt, und weitere Filme mit Motiven nach den
Fu Man Chu-Geschichten wurden gedreht. Die ersten Darsteller
des Doktors waren Warner Oland und Boris Karloff, doch ge-
prägt wurde die Figur erst danach so richtig: durch Christopher
Lee, der den Doktor am häufigsten verkörperte, und durch Peter
Sellers (Bild), dessen letzte grosse Rolle jene des Fu Man Chu
war. Ohne Dr. Fu Man Chu wären wohl alle seine Nachfolger
aus Litetatur, Comic und Film, all die machtbesessenen Schur-
ken wie Dr. Doom, der Mandarin und vielleicht sogar Pinky und
der Brain nie entstanden...
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