Es gibt Leute, die erinnern einen immer irgendwie an irgendjemanden. Vor Kurzem zum Beispiel lernte ich einen Mann kennen, der mich an eine prominente Person erinnerte, ich wusste nur nicht gleich auf Anhieb, an wen. Dann sah ich ein Bild dieser Person, und da wusste ich es wieder: Burl Ives!
Burl Ives, der Schauspieler und Musiker, mit dem ganze Generationen aufgewachsen sind, der so wunderbare Songs gesungen hat wie "Blue Tail Fly", "A Little Bitty Tear", "Funny Way Of Laughing" oder "Ghost Riders In The Sky", der in Filmklassikern wie "Jenseits von Eden" und "Die Katze auf dem heissen Blechdach" mitgespielt hat. Der Mann, der immer ein bisschen wie der nette Opa von nebenan wirkte. Allerdings konnte Burl Ives auch anders. So denunzierte er etwa während der McCarthy-Ära den Folkmusiker Pete Seeger als Kommunisten. Deshalb war ich ziemlich überrascht, als ich auf YouTube eine Aufnahme fand, wie Ives Seegers "Where Have All The Flowers Gone" interpretiert. Andererseits hat Seeger ja auch Songs von Bob Dylan gecovert, bevor er Dylan, seiner Zuwendung zur elektronischen Instrumentierung wegen, als "Verräter", gar als "Judas" beschimpfte. Als Verräter an den Idealen der Folkmusik, diesmal hatte es keine politische Bedeutung. Musiker haben sich immer wieder über die Grenzen ihrer eigenen politischen Gesinnung hinaus getroffen und gemeinsam Musik gemacht, das ist ja das Schöne an der Musik. Dazu passt auch, dass der Mann, den ich kennenlernte, nicht nur Ähnlichkeit mit Burl Ives hat, sondern auch mit dem Schriftsteller John Steinbeck und- tatsächlich- mit Pete Seeger. Funny way of laughing...
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