Kuriose historische Persönlichkeiten: Werner Böhm

Dt. Musiker (1941-2020)

Werner Böhm machte eine Lehre als Dekorateur und arbeitete als Werbetexter, bevor er sein Hobby, die Musik, zum Beruf machte. Aufgetreten war er schon seit seinem 16. Lebensjahr als Jazz-und Boogie-Pianist, auch Vibrafon spielte er. Er spielte in verschiedenen Formationen, u.a. in der "Rentnerband" und gründete seine eigene Gruppe, in welcher er Klavier und Vibrafon spielte und Knut Kiesewetter den Gesang übernahm. Seine Karriere kam aber erst so richtig ins Rollen, als er den Partysänger "Gottlieb Wendehals" erfand und als solcher in schrillen Klamotten und stets mit einem Gummihuhn in der Hand auftrat. Die Figur war Segen und Fluch zugleich. Böhm, eigentlich ein ernsthafter Jazzmusiker und Komponist, litt daran, dass das Publikum ihn nur als Wendehals sehen wollte, während seine meisten anderen Projekte floppten. Werner Böhm wurde zum Alkoholiker, der während seiner Auftritte als Gottlieb Wendehals selten nüchtern war. (Die Figur war so dämlich, dass dies oft gar nicht auffiel). Obschon er immer wieder als Wendehals gebucht wurde, schaffte Böhm es, trocken zu werden, hatte aber weiterhin mit immensen Geldschulden zu kämpfen. So wurde er Kandidat bei "Ich bin ein Star-Holt mich hier raus!" und bei "Big Brother", wo er einen Rückfall erlitt und wieder zu trinken begann. Böhm war dreimal verheiratet, in zweiter Ehe mit der Schlagersängerin Mary Roos. Kurz vor seinem Ableben war er nach Gran Canaria ausgewandert.