Am Mittwoch hatte ich einen Arzttermin, und im Wartezimmer traf ich auf
eine ehemalige Klassenkameradin, die ich allerdings zuerst gar nicht wieder-
erkannte. Ich hätte mich wahrscheinlich gar nicht mehr besonders an sie
erinnert, wäre sie nicht bei dem letzten Klassentreffen dabei gewesen.
Es war das zweite Klassentreffen, das ich hinter mir habe; ein drittes steht noch
aus, kann aber jederzeit soweit sein. Das erste Klassentreffen fand in einem Re-
staurant im Dorf statt, und es waren nur Schüler aus meiner ehemaligen Klasse
dabei. Einer ist heute mit einer Kollegin von mir zusammen, und sie haben zwei
Kinder; ein weiterer ist im Militär aufgestiegen und mit einer Frau aus dem Ost-
block verheiratet, die nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr vor die Tür geht,
weil sie Angst vor Wölfen hat- obschon sie gar nicht in Wolfsgebiet leben. Aber
es gibt eben Sachen, darunter auch sehr viele Verhaltensmuster, die sind so ein-
geprägt, dass man sie nicht wieder wegkriegt, auch wenn sie situationsbedingt
gar keinen Sinn mehr machen.
Das zweite Klassentreffen war grösser, da waren alle aus meinem Abschlussjahr
dabei, also auch jene aus der Parallel-bzw. Sekundärklasse. Sogar einige Lehrer
wären, der Organisatorinnen zufolge, eingeladen gewesen; ich glaube aber, dass
niemand darüber traurig war, dass keiner davon der Einladung gefolgt war. Wie-
so heisst es eigentlich "einer Einladung folgen"? Das klingt, als ob man dem Flug-
blatt mit der Einladung nachrennen muss, weil sie, vielleicht vom Wind, davon-
geweht wird, und dabei ruft: "Bleib stehen, Einladung, oder ich schiesse mit dem
entsicherten Kugelschreiber!"
Dieses Klassentreffen feierten wir in einem Raum in einer Gärtnerei, deren In-
haber ein guter Bekannter einer der Organisatorinnen war. Diese waren zwei,
eine aus meiner und eine aus der Parallelklasse. Letztere sorgte auch für etwas
Unterhaltung: sie las ein Gedicht vor und zeigte Kartentricks. Wahrscheinlich
parapsychologisch bedingt; deswegen ging sie wohl auch in die Parallelklasse.
Damals war sogar das Schulsystem noch eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, heute
trifft dies nur noch auf die SBB zu.
Einer meiner Schulkameraden von damals führte eine Zeit lang eine eigene Bar,
die er aber schliessen musste, als er herausbekam, dass er selber zuviel trank
und sein eigener bester Kunde wurde. Und ein anderer gab beim Abschied einem
Mädchen aus der Parallelklasse gegenüber zu, dass er bei ihrem Anblick noch
immer weiche Knie bekomme. Dieses Mädchen, inzwischen natürlich eine Frau,
war da aber schon längst verheiratet. Nein, es war nicht diejenige, die ich beim
Arzt antraf; bei der hätten noch so weiche Knie nichts genutzt, da wir inzwi-
schen erfuhren, dass sie lesbisch wäre. Das hat aber nichts damit zu tun, dass
sie nun, in so jungem Alter schon, an Osteoperose erkrankt ist. Dies nur für den
Fall, dass irgendwelche strenggläubigen Katholiken dies lesen, bei denen weiss
man schliesslich nie, was für abstruse Gedankengänge sie konstruieren, nur da-
mit sie irgendwie Sexualität und Krankheiten unter einen Hut bekommen.
Der alte Witz: "Wichsen macht schwerhörig."- "Wie bitte?" wurde sicherlich
von einem Katholiken erfunden.
Na ja, wir diskutierten im Wartezimmer ein bisschen, bis der Arzt kam- es han-
delt sich um eine intelligente und angenehme Gesprächspartnerin, und wie so
oft fragte ich mich auch diesmal wieder, weshalb das Leben immer die Besten
so hart prüfen muss...
Ich bin jedenfalls heute schon gespannt auf ein drittes Klassentreffen. Vielleicht
gehe ich vorher- zwecks Schocktherapie- noch in Graubünden einen Wolf holen...
Freitag, 31. Januar 2014
Helene Fischer und Beatrice Egli: "Die Hölle morgen früh"
https://www.youtube.com/watch?v=VAr0vniV-JI&feature=player_detailpage
Ein Auftritt von Beatrice Egli 2013 in der "Helene Fischer Show", wo das
junge Schlagersternchen endlich gemeinsam mit einem ihrer grossen Vor-
bilder singen durfte. Der kurze Unterbruch im Ton scheint leider am Video
zu liegen, da er 1.nur ganz kurz und 2.während des Refrains ist, lässt sich
diese Störung glücklicherweise "überhören"...
Songtext: "Why Do You Look At Me With Eyes Like That?"
Please, tell me how you're doing, do you really feel that bad?
Or why do you look at me with eyes like that?
You would look much better if you would wear a smile
But I haven't seen you smile for a long, long while
Please, tell me how you're doing, do you really feel that bad?
Or why do you look at me with eyes like that?
What made you that angry? What brought you all that
rage?
The frown you wear wasn't made for your kind of face
Please, tell me how you're doing, do you really feel that bad?
Or why do you look at me with eyes like that?
Why do you look at me with eyes like that?
Donnerstag, 30. Januar 2014
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