Es gibt Menschen, die werde ich wohl nie verstehen. Zum Beispiel jene, die
lieber in einem Freibad oder Hallenbad ihre Linie schwimmen, anstatt sich
im See beim Schwimmen frei bewegen zu können. Gut, für Sportler beim
Schwimmtraining, die wissen wollen, wie viele Kilometer sie in wie vielen
Minuten schaffen, mag dies zwar Sinn machen, aber dann stellt sich immer
noch die Frage nach dem Chlorwasser. Ich persönlich jedenfalls liebe es,
kreuz und quer schwimmen zu können, in natürlichem Wasser. Aber es gibt
auch Menschen- und auch die verstehe ich nicht so ganz-, die sich nicht in
den See getrauen, weil da Fische drin schwimmen. Oder andere Tiere. Da-
bei ist das Wasser eines Sees- es braucht noch nicht mal ein klarer Bergsee
zu sein, um mal ein Klischée über die Schweiz zu bedienen- sehr viel gesün-
der als das mit Chlor angereicherte eines künstlich eingerichteten Freibads.
Natürlich, man braucht es nicht zu trinken, aber das sollte man Chlorwasser
ja auch nicht. Am Pfingstwochenende waren meine Verlobte und ich wieder
mal am See, um zu schwimmen, den Tag zu geniessen und in der Natur zu
sein. Da getraute sich eine junge Frau, die wohl erstmals in einem Natursee
schwimmen ging, fast nicht ins Wasser, weil da Algen drin rumschwammen,
die es von den Schwimmern und der Wärme aufgewühlt hatte. Meine Ver-
lobte konnte sie beruhigen, das wäre nichts schlimmes und man würde da-
von gar nicht viel bemerken, weiter draussen im See wäre das Wasser ausser-
dem sehr viel klarer. Sodann wagte die junge Frau doch noch ein paar Züge
im bereits recht warmen und doch noch herrlich erfrischenden Seewasser.
Und wer sich danach doch noch wegen irgendwelcher Bakterien sorgt, der
kann immer noch unter die Dusche stehen...
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