die Hörerinnen und Hörer bei ihrer Beerdigung begleiten sollen. Als ob
das dann noch eine Rolle spielt, welcher Song da gespielt wird... Wobei:
So was wie "Oochy-coochy-yeah-yeah" möchte ich auch nicht unbedingt
hören. Auch nicht, wenn ich tot bin. Das ist schon in lebendem Zustand
nervig genug.
Wir hörten dieses Radioprogramm heute während der Arbeit, wer da jetzt
aber einen Witz oder zumindest eine Pointe erwartet, den muss ich ent-
täuschen. Vielleicht wäre da irgendwo ein Witz oder eine Pointe dringe-
legen, aber die fiel mir gerade nicht ein.
Während der Arbeit hingegen fielen uns ganz viele Pointen ein, und zwar
machten wir uns einen Spass daraus, Songs zu finden, die zu Beerdigungen,
Taufen und Hochzeiten passen würden. Allerdings möglichst solche, die
einen makaberen und dennoch witzigen Unterton dazubringen. "Schade,
dass du gehen musst" von Reinhard Mey und "Like A Soldier Getting Over
The War" sind meine Favoriten. Die möchte ich tatsächlich gerne bei meiner
letzten Reise hören, sofern ich dann noch etwas hören werde. Weiss man
ja leider nicht, hat leider noch kein Toter bislang erzählt, was er so gehört
hat. Das vom Licht, in das man gehen soll, das weiss oder vermutet man
inzwischen, spätestens seit der Serie "Ghost Whisperer", aber ob es da auch
den passenden Sound dazu gibt? Vielleicht "Silver Wings" von Merle Hag-
gard? Hier einige Vorschläge für Beerdigungs-Songs:
-Reinhard Mey: "Gute Nacht, Freunde"
-Hannes Wader: "Heute hier, morgen dort"
-Pete Seeger: "Where Have All The Flowers Gone"
-Jerry Lee Lewis: "Great Balls Of Fire"
oder, tatsächlich gerne gewünscht, ohne Scherz: "Highway To Hell".
Für Opfer eines Flugzeugunglücks eignet sich natürlich ganz bersonders
John Denvers "Leaving On A Jetplane". Okay, ich weiss, das war jetzt
sehr makaber, selbst für meine Verhältnisse. Dass John Denver selber bei
einem Flugzeugabsturz umkam, dürfte aber hoffentlich für mildernde Um-
stände sorgen.
Der asbsolut beste Song für eine Beerdigung wäre aber wohl Hank Williams'
"I'll Never Get Out Of This World Alive." Ich denke, den sollte ich auf meine
persönliche Liste dazutun.
Bei Hochzeiten wären dann Songs wie Leon Paynes "I Love You Because"
angebracht oder, wer es gerne von Beginn weg ehrlich sagen will, Kris
Kristoffersons "Help Me Make It Through The Night."
Ein Song, der für beide Gelegenheiten, zumindest vom Titel her, so einiger-
massen passen würde, wäre Conway Twittys "Honey, How I'd Love To Lay
You Down". Oder der schöne Klassiker "It's Good To Touch The Green,
Green Grass Of Home".
Der meistgewünschte Song für eine Abdankung ist aber noch immer Céline
Dions "Time To Say Goodbye". Den möchte ich auf meiner aber garantiert
nicht hören- wir sind ja schliesslich nicht Mainstream! Echt, dieser Song
wird so oft gewünscht, man fragt sich, wie sie die Leute beerdigt haben,
bevor die Titanic unterging...
Wenn wir schon gerade bei einem solch lebendigen Thema sind: Ebenfalls
im Radio wurde vor Kurzem für die neue, kürzlich angelaufene Staffel der
Krimiserie "Der Bestatter" geworben, und da sendeten sie einen Spruch,
den werde ich wohl nie vergessen. Da sagte Mike Müller nämlich: "Es
heisst zwar 'Lebensmittel', aber das meiste davon ist ziemlich tot." Und
das hat eine gewisse Wahrheit in sich. Da können sich auch die Vegetarier
nicht herausreden, egal, wie sehr sie auch herumvegetieren. Ihr Salat lebt
sogar noch, wenn sie ihn essen! Oder diejenigen- die gibt es tatsächlich-
die nur das essen dürfen, was von den Bäumen fällt. Eine Arbeitskollegin
hatte mal solche Menschen kennen gelernt, und sie meinte: "Das ist doch
verrückt. Die essen ja gerade genau das, was das neue Leben beinhaltet!"
Anders ausgedrückt: Der Kern des Apfels ist dessen Gebärmutter. Ich frage
mich aber: Wenn nun, wie im Film "Die Götter müssen verrückt sein", eine
Aludose von diesem Baum runterfällt- müssen die diese dann auch essen?
Na wie auch immer. Ich wünsche uns allen ein langes und gutes Leben und
dass wir niemals von einem Baum fallen. Amen.
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