Dienstag, 3. März 2015

Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 3.3.2015

Es gibt Fernseh-Formate, die verstehe ich irgendwie nicht so
ganz. Zum Beispiel "Der Bachelor". Da treten so etwa um
die 20 Frauen an, um das Herz eines Junggesellen zu erobern.
Dieser verteilt in jeder Sendung Rosen, wer eine bekommt,
kommt weiter, wer die letzte Rose bekommt, ist die Auser-
wählte. Ich kann nicht glauben, dass es für so etwas 20 Fol-
gen braucht. Da werden doch sicherlich welche dabei sein,
die ihm nicht gefallen, da werden doch gewisse Favoritinnen
schon vor der ersten Vergabe "gecheckt". Abgesehen davon,
dass es für so etwas das Fernsehen auch nicht bräuchte.

Mittlerweile gibt es das ganze Paket auch mit vertauschten
Rollen: 20 Männer umgarnen eine "Bachelorette". Bei den
Fernsehsendern ist man schliesslich für Gleichberechtigung.
Oder man will nicht als sexistisch abgestempelt werden.
Dann bräuchte "DSDS" aber eine andere Jury. Eine ohne
Dieter Bohlen. Der Mann könnte ein eigenes "Lexikon der
sexistischen Sprüche" herausgeben. Untertitel: Was tun bei
Penisbruch? "DSDS" heisst in Wahrheit übrigens nicht
"Deutschland sucht den Superstar", sondern "Dieter sucht
diese Scheisse." Beatrice Egli hat ihr aktuelles Album ohne
Bohlen produziert, sie wollte wohl auch mal eine andere
Melodie singen. Aber "DSDS" und andere Casting-Shows
bringen immerhin hin und wieder doch noch gute Musiker
oder Sänger hervor, sind also nicht ganz für die Katz. Ich
denke dabei an Leute wie Tiziana Gulino, Carmen Fenk
(die sich wohl inzwischen leider selbst ins musikalische
Abseits gebetet hat), Yasmina Hunzinger oder Shirma
Rouse, eine stimmgewaltige, füllige Schwarze, die bei "The
Voice of Holland" mitgemacht hat. Die meisten dieser
Formate sind ja international. Das gilt auch für die Sendung,
in der sich all diejenigen wieder treffen, die bei "DSDS",
"Bachelor" und "Bachelorette" nicht punkten konnten:
im "Dschungel-Camp", im deutschsprachigen Raum be-
kannt unter dem Titel "Ich bin ein Star- holt mich hier
raus!" Wer diese Worte sagt, der tritt vorzeitig wieder
aus, der hat genug vom Dschungel. Ich warte immer
noch darauf, dass Sonja Zietlow und Daniel Hartwich
genug vom Dschungel haben. Ach, die Modersatoren
spielen gar nicht mit? So eine Frechheit aber auch!
Die meisten B-C-und D-Promis scheinen aber zu hoffen,
dass sich wenigstens noch eine australische Dschungel-
Kakerlake für sie interessiert, wenn schon kein "Bache-
lor" und keine "Bachelorette". Das Dschungelcamp
wird für jedes Land amselben Ort abgehalten, und der
Dschungelarzt ist auch immer derselbe, dieser weiss-
bärtige "Dr.Bob." Der schein selber gar nicht so viel
von dieser ganzen Sache zu halten, erzählte er doch,
kurz nach Ende der letzten Staffel, er würde jeden Mor-
gen eine Schlange aus der Dschungeldusche entfernen,
er warte nur darauf, bis mal etwas Ernsthaftes passiert,
diese "Celebrities" wüssten oft gar nicht, auf was sie
sich bei so was einlassen. Die Kakerlaken wahrschein-
lich auch nicht.
"Hallo, Kakerlake, wie geht's?"
"Schlecht. Ich war in Larissa Marolts Mund. Grauen-
voll!"
"Warum? Hat sie Mundgeruch?"
"Nee, blöd gelabert."
Früher gingen Menschen, deren einziges Talent es ist,
dummes Zeug zu erzählen, entweder auf die Comedy-
Bühne oder in eine Talkshow. Heute schickt man sie
in den Dschungel. So einfach ist das. Mein Wunsch-
kandidat für die nächste Staffel deswegen: Dieter
Bohlen.

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