"Einige von uns schon."
(Charles Bukowski: "Noch mehr Aufzeichnungen eines Dirty Old Man")
Für die einen ist sie ein Schandfleck, für die anderen ein wichtiges Kultur-
zentrum der Stadt Bern. Die Rede ist natürlich von der Berner Reithalle.
Auf der einen Seite stehen die Konservativen rund um den SVP-Politiker
Erich Hess, der die Reithalle am liebsten schliessen möchte, auf der
anderen Seite stehen- nein, nicht Kiffer und Punks, auch wenn durchaus
einige dabei sein könnten-, Kulturschaffende aus Bern und Umgebung.
Diese wären es schliesslich, die am meisten unter einer Schliessung der
Reithalle leiden würden: ein Auftrittsort weniger! Und das in einer Zeit,
in der es Kulturschaffende sowieso immer schwerer haben! Zumindest
behaupten sie das. Genau so wie Punks, Kiffer und SVP-Politiker.
Die behaupten genau das Gleiche nämlich auch, aber über sich selbst,
nicht über die Kulturschaffenden. Heutzutage hat es Jeder immer schwerer!
Oder er behauptet es zumindest. Doch eine Gruppe gibt es, die noch
schwerer darunter leiden würde, würde die Reithalle schliessen: diejeni-
gen, die dort angestellt sind! Veranstalter, Barleute, Garderobieren-
sie alle würden ihre Jobs verlieren! Und wer reklamiert als Erster, wenn
wieder mehr Menschen zum Sozialdienst müssen? Erich Hess! Das
sollte der sich besser mal vorher überlegen, so was! Wenn er nämlich
solche Gedanken nicht mal hat, sich nicht in die Sorgen und Nöten
der kleinen Leute, die davon betroffen wären, einfühlen kann, dann
ist er in meinen Augen kein Politiker, sondern lediglich ein kleiner,
aufgeblasener A...! Die Kiffer und Punks, die finden eher einen neuen
Platz zum Rumhängen als die Arbeiter eine neue Stelle! Das musste
mal gesagt werden! Und deshalb werde ich die SVP-Initiative, die eine
Schliessung der Reithalle verlangt, nicht bloss nicht unterschreiben-,
immerhin kenne ich eine Person, die dort arbeitet-, ich rufe hier und
jetzt, in diesem Text, sogar alle Berner, die dies lesen, dazu auf,
es mir gleichzutun!
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