Sonntag, 10. Juni 2018

Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 10.6.2018

"Wenn die Temperaturen in Europa weiter steigen,
könnte es sein, dass zum Beispiel Krokodile wie-
der heimisch in der Schweiz werden. Oder gar
neue Tierarten entstehen."
(Torsten Scheyer, Paläontologe)

So schnell wird dies wohl nicht geschehen, dass Panzerechsen
bei uns rumschwimmen, von der Hand zu weisen ist die Aus-
sage dieses Paläontologen allerdings nicht. Bereits jetzt kön-
nen einige Pflanzen aus etwas wärmeren Gegenden bei uns
bestehen, und in der Tierwelt gibt es eine Durchmischung von
nördlichen und südlichen Arten. All dies Auswirkungen des
Klimawandels.

Wir sollten hier aber besser von der globalen Erwärmung
sprechen, denn das Wort "Klimawandel" muss nicht zwingend
bedeuten, dass es wärmer wird; auch beim gegenteiligen Fall
würden wir von Klimawandel sprechen. Im Moment ist es aber
so, dass wir die Begriffe "Klimawandel" und "globale Erwär-
mung" durchaus synonym benutzen können. Diese Entwick-
lung ist nicht wegzuleugnen, da können es Leute wie Donald
Trump oder einige AfD-Politiker noch so sehr versuchen.
Im Kanton Freiburg wurden bereits erste Skorpione gesichtet,
Tiere, die sonst in der Schweiz nur im Tessin offiziell vorkom-
men. Wir müssen also damit rechnen, dass auch andere Tiere
plötzlich weiter nördlich auftreten können und sollten uns
schon mal auf giftigere Spinnen und Schlangen einstellen, als
diejenigen, mit denen bei uns allgemein zu rechnen ist. Dies
gilt fürs Flach- und Mittelland, einige Alpengebiete sowie das
Tessin haben unsere zwei einheimischen Giftschlangen, die
Kreuzotter und die Aspisviper, so oder so; im Tessin kommt
auch die Schwarze Witwe, eine kleinere Giftspinnenart, eh
schon vor. Solche Tiere könnten sich weiter ausbreiten. Hin-
gegen gibt es nördlichere Tiere, die unter der Situation leiden,
die sich weiter südlich ausbreiten und andere, dort heimische
Tiere bedrängen. Dies ist bereits bei Feld- und Schneehasen
der Fall, und von Rot- und Eisfuchs hört man auch schon
von ersten Fällen. In Nordamerika gibt es das Problem mit
Eis- und Grizzlybären, die sich miteinander kreuzen können.
Dadurch entsteht als Mischform der sogenannte "Pizzlybär",
der, ähnlich wie ein Maultier, steril ist und sich nicht weiter
vermehrt. Vermehrt sich aber die Anzahl der Pizzlybären,
sind gleich zwei Bärenarten gefährdet... Die Natur mag sich
zwar an veränderte Bedingungen anpassen- man nennt die-
sen Vorgang Evolution-, doch sie kann dies nicht in dem
Tempo, in dem wir Menschen diese veränderten Bedingun-
gen schaffen. Sollte uns das nicht zu denken geben?

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