Samstag, 9. Juni 2018

Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 9,6.2018

"Wunder sind ihrer Natur nach unglaublich."
(Ray Sorensen: "Wer falsch liegt, hat immer recht")

Die Natur ist voller Wunder. Das fängt schon vor
der Haustür an: Efeu an einem Baumstamm, der
Regenwurm, der den Boden lockert, etc. etc.

Da ist es umso tragischer, dass so viele Leute den
Bezug zur Natur verloren haben. "Ich esse nichts
Pflanzliches", erzählte mir mal Jemand, während
er sich Chips in den Mund schaufelte.
"Du weisst aber schon", fragte ich, "dass diese
Chips aus Kartoffeln sind, die zum Gemüse zäh-
len?"
"Was, Kartoffeln sollen Gemüse sein?"
Ein anderers Beispiel ist jener Junge, der ensthaft
glaubte, Bergmolche wären die Kaulquappen von
Eidechsen. Es war nicht so ganz einfach, ihm den
Unterschied zwischen Reptilien und Amphibien
erklären zu versuchen.
Es kann aber auch umgekehrt sein: Ich habe auch
schon erlebt, dass Kinder und Jugendliche besser
über die Natur Bescheid wussten, dass die Erwach-
senen. Hier können natürlich Institutionen wie Na-
turschutzzentren, Zoos und Botanische Gärten zur
Aufklärung einiges beitragen. Egal, an wie vielen
Tierparkführungen ich schon teilgenommen habe,
ich höre immer wieder etwas Interessantes, Neues,
das ich so noch nicht wusste. Und dann bin ich
ein Mensch, der sich durchaus auch seine Gedanken
über die Zusammenhänge macht. Wenn ein Volk
Blattschneiderameise eine Bananenplantage in einer
einzigen Nacht entlauben kann, was für eine Aufga-
be haben sie dann wohl in der Natur? In der Litera-
tur findet man nicht immer Antworten auf diese
Fragen. Ich kam zum Gedanken, dass sie im Regen-
wald dazu beitragen, dass überhaupt genügend Licht
auch auf den Waldboden durchdringt, um dort eine
Vegetation wachsen zu lassen, die den bodenbewoh-
nenden Pflanzenfressern als Nahrung dient. Wenn
wir die Zusammenhänge in der Natur verstehen wol-
len, dessen bin überzeugt, müssen wir uns Menschen
aussen vor lassen, einfach mal uns selber wegdenken.
Die Einteilung in Nützlinge und Schädlinge, die gera-
de bei Krabbeltieren gemacht wird, ist nämlich eine
reine Erfindung von Gärtnern und Landwirtin; wir
betrachten diese Tiere aus der Sparte heraus, ob sie
für uns nützlich oder schädlich sind, nicht aber in Be-
zug auf ihre eigentlichen Aufgaben innerhalb der
Natur. Es lohnt sich, über solche Fragen einmal etwas
intensiver nachzudenken... Wer es tut, kann teilweise
auch ziemlich fantastische, wundervolle und doch
logische Antworten stossen.


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