Donnerstag, 5. Dezember 2019

Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 5.12.2019

Howdy Ma'am by mikemack1984
(Bild von Mike Mack)

"Ich sehe das Neue nahen, es ist das Alte."
(Bertold Brecht, deutscher Dicher und Dramatiker)

Die Verleihung der CMA-Awards, der wichtigsten Preise
im Bereich Country-Music ist auch für dieses Jahr wieder
Geschichte. Das Schöne für Country-Liebhaber wie mich
war, dass die Veranstaltung auch im deutschsprachigen
Raum wieder im Fernsehen zu sehen war. Zwar in verkürz-
ter Fassung- auf die Verleihungen und Reden wurde ver-
zichtet und stattdessen vorwiegend die Musikbeiträge ge-
sendet-, aber immerhin hat die Country-Music endlich
auch in der Fernsehlandschaft wieder ihren Platz. Okay,
zwei der Verleihungen wurden gesendet, jene für den
Entertainer des Jahres, dieses Jahr traf es Garth Brooks,
und einen Preis fürs Lebenswerk für Kris Kristofferson,
der allerdings nicht anwesend war, der war an einer an-
deren Veranstaltung. Kann durchaus mal vorkommen,
wurde aber heftig kritisiert, warum dieser Teil denn ge-
sendet wurde, wo doch der Preisträger gar nicht da war.
Kritiken gingen sogar bei dem deutschen Privatsender
ein, der den Event ausstrahlte. Der kann da aber rein gar
nichts dafür. Das Material wurde nämlich in den USA
zusammengestellt und geschnitten, der deutsche Sender
war nur für den Off-Text bei den Moderationen zustän-
dig. Dass dieses Jahr der Fokus der Show stark auf den
Frauen in der Country-Music lag, war im Vorfeld bereits
bekannt, wurde aber dennoch kritisiert. Auch mit den
drei als Moderatorinnen agierenden Stars, Reba McEntire,
Carrie Underwood und Dolly Parton, waren viele nicht zu-
frieden. Allen kann man es leider niemals recht machen.
Und natürlich kam auch dieses Jahr die sich jedes Jahr
wiederkehrende Leier: Ist das überhaupt noch Country-
Music, ist das nicht viel zu poplastig, viel zu kommer-
ziell? Jene, die so kritisieren, vergessen dabei, dass die
CMA-Awards eine bewusst kommerzielle Veranstaltung
ist, die sich an Hitparadenerfolgen und Plattenverkäufen
orientiert und weniger an der Kultur und der Geschichte
der Country-Musik. Ich selber fand die Show weniger
poplastig als in anderen Jahren, mit Ausnahme von Dan
& Shay, deren Musik sich tatsächlich eher nach Pop-
Mainstream anhört. Aber wie so oft sind die Grenzen
fliessend. Persönlich vermisse ich nur eines, das was
für mich früher immer der interessanteste Teil der Show
war: die Aufnahmen in die Country Hall of Fame. Sind
die gar nicht mehr Bestand dieser Show? Alles in allem
aber darf ich sagen: Ich war dieses Jahr durchaus zufrie-
den mit der Show. Howdee!

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