Sonntag, 25. Mai 2025

Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 25.5.2025

(Bild: "Folk singer" von Maastricht9)

Da letztes Jahr die Schweiz mit Nemo- dem Sänger, nicht dem Fisch- gewonnen hat, fand dieses Jahr der Eurovision Song Contest (kurz ESC) in der Schweiz statt. Austragungsort war das Joggeli Stadion in Basel. Die Schweiz versuchte es diesmal mit einer Sängerin, nämlich Zoë Më, die auf französisch sang. Statt mit möglichst viel Showelementen versuchte diese es zur Abwechslung tatsächlich mal mit einem Lied, oder wie es die Französchischsprachigen nennen, einem Chanson. Kam leider nicht besonders an... Dabei hatten durchaus auch Lieder ohne viel Show-Blim-Blim ihre Chancen. Israel etwa, mit einer sehr schönen Stimme, kam weit hinauf, war für eine Weile sogar mal auf Platz 2 und sogar Platz 1... obschon es zuvor überall Demonstrationen gab, mit der Forderung, Israel wegen der ganzen Geschichte am Gazastreifen gar nicht antreten zu lassen. Weil Israel trotz dieser Demonstrationen so weit rauf kam, kam im Nachhinein die Frage auf, ob bei der Auszählung alles mit rechten Dingen zu ging... Vielleicht wollten die Jurys einfach nur zeigen, dass der ESC unpolitisch ist, nachdem Russland wegen des Krieges nicht mehr mitmachen darf und im ersten Jahr des Krieges die Ukraine gewann, obschon ihr Beitrag unhörbar war... Oder vielleicht waren die Juroren ausnahmsweise mal derselben Meinung wie ich, nämlich dass Israels Beitrag das beste Lied in diesem Jahr war. Dann aber änderte das Publikums-Voting alles und machte Österreich zum Sieger, mit einem Mann, der wie eine Frau sang, noch höher als Michael Jackson es seinerzeit tat. Nun habe ich gegen Falsettgesang nichts einzuwenden, immerhin wende ich ich diesen selber hin und wieder an, auch wenn ich eigentlich lieber tiefer singe. Aber dies war kein Falsett, auf einem Sender wurde es Countertenor, auf einem anderen Sopran genannt, was aber eigentlich eine Frauenstimmlage ist... Nun hat ja Österreich vor einigen Jahren mit einer Frau gewonnen, die wie ein Mann aussah (oder war's ein Mann in Frauenkleidern?), diesmal nun also ein Mann mit einer Frauenstimme... wer den ESC heutzutage gewinnen will, so scheint es, darf entweder gar kein Geschlecht oder muss beide gleichzeitig haben. Die Frage ist nur, ob irgendwann auch wieder die Lieder entscheidend sein werden.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen