Donnerstag, 2. August 2012

Magische Welt: Die Druiden


Ursprünglich waren Druiden eine privilegierte Priester-
klasse der keltischen Stämme in der Antike, die man durch-
aus mit den Schamanen der indigenen Völker vergleichen
konnte. Sie waren Priester, Lehrer, Heiler, Gelehrte und
wichtige Ratgeber. Als solche waren sie vom Kriegsdienst
befreit, zogen also nicht mit den keltischen Kriegern in die
Schlacht. Sie waren kräuterkundig und hatten ihre heiligen
Pflanzen, zu denen die Eiche ( es heisst, dass sie ihre Rituale
in einem Eichenhain abhielten ), die Mistel ( die ihnen als
Heilpflanze galt ) und der Apfel zählten; als ihr heiliges Sym-
bol soll das Pentagramm gegolten haben. Das meiste, was
wir über die Druiden, wie überhaupt über die Kelten wissen,
verdanken wir römischen Autoren ( vor allem dem Eroberer
Gaius Julius Cäsar und dessen Schrift "De bello Gallico",
dt. "Der gallische Krieg" ) und späteren christlichen Missio-
naren. Beide schienen das Kelten- und Druidentum aber
durch ihre eigene Auffassung hindurch dargestellt zu haben,
so dass diese sogenannt historischen Quellen eher mit Vor-
sicht zu geniessen sind. So scheint die Mär von brutalen Tier-
und gar Menschenopfern bei den keltischen Druiden eher
Angstmacherei von christlichen Missionaren gewesen zu
sein. Die Druiden hinterliessen selber leider keine schrift-
lichen Zeugnisse ihrer Kultur- oder etwa doch? In Irland,
wo die Kirche etwas weniger brutal gegen die heidnischen
Kulturen vorging, konnten sich keltisch-heidnische und
christliche Traditionen vermischen, wodurch sich eine sehr
reichhaltige, interessante Symbolik entwickelte. Viele der
dortigen Druiden traten zum Christentum über und teilten
einen Teil ihres Wissens mit den Mönchen, diese schliess-
lich schrieben dies auf. Vor allem das Kräuterwissen der
Druiden blieb so teilweise erhalten und ging um die Welt.
Und vergleicht man das druidische Kräuterwissen mit je-
nem aus den Klostergärten oder von Hildegard von Bingen
fallen doch viele Uebereinstimmungen auf! Bekannt sind
die keltischen Druiden heute vor allem durch die Figur
des Miraculix in den "Asterix"- Comics von Albert Uderzo
oder durch die Gestalt des weisen Zauberers Merlin in der
Artus- Sage. Etwa vom 19. Jahrhundert an traten die ersten
jener Menschen auf den Plan, die als "moderne Druiden"
bezeichnet werden können. Doch erst in den 1950er- Jah-
ren wurde, durch Ross Nichols, einem Freund des Wicca-
Gründers Gerald Gardner, der erste moderne Druidenorden
gegründet. Nichols gilt denn vielen auch als Begründer des
modernen Druidentums. Dieses hat nur wenig mit dem an-
tik- keltischen Druidentum zu tun, ausser, dass es sich auf
vorchristliche Traditionen beruft. Die Glaubenssätze und
Jahreszeitenfeste sind identisch mit jenen im Wicca. Beson-
ders gefeiert werden im Druidentum aber die Sonnwend-
feiern. Dann pilgern viele Druiden aus der ganzen Welt
nach Stonehenge in England ( Bild ), um diese gemeinsam
mit Gleichgesinnten zu zelebrieren. Das moderne Druiden-
tum gilt als neuheidnische ( neopagane ) Religion und ist
seit 2010 in Grossbritannien offiziell als Religion anerkannt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen