Donnerstag, 4. Oktober 2012
Wunder der Natur: Die Vampirfledermaus
Dass Vampire, diese blutsaugenden Gestalten aus den
Gruselgeschichten und Horrorfilmen, sich in Fleder-
mäuse verwandeln, das ist nur ein Märchen. In Ameri-
ka, vorwiegend Südamerika, aber gibt es tatsächlich
eine Fledermausfamilie, die Vampirfledermäuse
( Desmodontinae ), deren Mitglieder sich vom Blut
anderer Lebewesen ernähren. Auf dem Bild zu sehen
ist deren bekanntester Vertreter, der Gemeine Vampir
( Desmodus rotundus ). Im Gegensatz zu den anderen
Vertretern der Desmodontinae, die sich vorwiegend
auf Vögel als Opfertiere spezialisiert haben, greift der
Gemeine Vampir auch Rinder und gelegentlich sogar
Menschen an. Die Gefahr bei einem Vampirbiss liegt
dabei weniger im Blutverlust, sondern mehr in der
Uebertragung von Krankheiten, z.B. Tollwut, und
Infektionen. Aus diesem Grund wird der Gemeine
Vampir in jenen Ländern, in denen er auftritt, gejagt.
Da Vampirfledermäuse- mit einer Ausnahme, dem
Kammzahnvampir ( Diphylla ecaudata )- dort noch
nicht gefährdet sind, gelten sie auch nicht als geschützt.
Die Schauergeschichten um Dracula und andere "mensch-
liche" Vampire sind um einiges älter als die Entdeckung
dieser Fledermäuse, welche ihren Namen durch die alten
Geschichten erhielten, nicht umgekehrt. Bei uns in Euro-
pa kommen Vampirfledermäuse nicht vor, die Fleder-
mäuse, die wir hier antreffen, sind völlig harmlos und, als
Insektenvertilger, sogar nützlich.
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