Mittwoch, 13. November 2013

Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 13.11.2013

Immer wieder kommt es vor, dass Frauen sich ihre Brüste operieren
lassen, vergrössern oder verkleinern etwa, und dann mit dem Resultat
nicht zufrieden sind. Wobei die Frage gestellt werden darf, ob Frauen,
die sich unbedingt ihre Brüste auf diese Art operieren lassen wollen,
überhaupt mit sich zufrieden sind oder nicht. Wie dem auch sei,
jedenfalls wurde nun, um der Unzufriedenheit der Patientinnen nach
einer Brust-OP entgegenzuwirken, oder besser gesagt: zuvorzukom-
men, ein Gerät entwickelt, welches das Resultat schon vor der OP
in 3D aufzeigt, eine Art Busen-Simulator. Und das Ganze in Zürich,
wo das erste Gerät sogar schon in Betrieb genommen wurde. Was
waren wir Schweizer doch mal wieder innovativ! Die Frage bleibt,
wann wir mal etwas für das Allgemeinwohl nützliches erfinden?
Wenn ich mir die Nachricht über diesen Busen-Simulator durch den
Kopf gehen lasse, dann erinnert mich das irgendwie ein bisschen an
die Morphing-Kunst im Internet, bei der die Bilder prominenter
Persönlichkeiten dahingehend verändert werden, dass z.B. Julianne
Moore plötzlich fett ist oder Britney Spears Riesentitten hat.

Nur was ist eigentlich der Unterschied von Morphing-Kunst zu
Photoshop? Dass mit Photoshop Prominente, vorwiegend Models,
"schöner" gemacht werden, während beim Morphing eher humori-
stisch, karikaturistisch gearbeitet wird? Ich weiss es nicht, dazu
kenne ich mich in der digitalen Welt zuwenig aus. Vor Kurzem
brauchte ich ein neues Natel, da mein altes den Geist aufgegeben
hatte, und nach einigen Wochen war ich erstaunt, als auf dem Dis-
play die Frage stand: "Soll die digitale Zeitanzeige aktualisiert werden?"
Ich fragte: "Was ist denn jetzt schon kaputt?" Aber meine Freundin
konnte mich beruhigen: das Natel hätte wahrscheinlich eine einge-
baute Funkuhr, so dass es immer die genaue Zeit anzeigen könne.
Sie stellte mir das dann ein, so dass mein Natel nun stets die genaue
Zeit anzeigt. Das war vorher nicht der Fall, und das hatte das Natel
gemerkt. Ich hatte es nämlich absichtlich zwei Minuten vorgestellt,
damit ich sicher stets pünktlich sein kann. Aber die genaue Zeit ist
natürlich auch gut. Muss ich nicht mehr zwei Minuten minus rechnen,
wenn mich jemand nach der genauen Uhrzeit fragt. Es ist schon gut,
eine Freundin zu haben, die sich in der digitalen Welt besser auskennt.
Auch ohne irgendwelche 3D-Simulatoren.

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