"Ernährung spielt für das Verhalten eine wichtige
Rolle." (Stefan Fritz, Apotheker)
Früher lautete ein Sprichwort: "Sage mir, wer deine Freunde
sind, und ich sage dir, wer du bist". Heute scheint eher auf
folgende Version zurückgegriffen zu werden: "Sage mir, was
deine Freuden sind, und ich sage dir, wer du bist". Oder:
"Sage mir, was du isst, und ich sage dir, wer du bist." Das
führt uns zu einem weiteren alten Sprichwort: "Man ist, was
man isst".
Die Wissenschaft hat schon vor einiger Zeit herausgefunden,
dass die Ernährung einen Einfluss auf das Verhalten eines
Menschen haben kann. Wir lernten in der Schule noch:
"Wer falsch isst, wird krank. Wer zuviel isst, wird dick."
Aber was geschieht mit denen, die zuviel falsch essen?
Werden die zuerst dick und nehmen dann dadurch ab, dass
sie krank geworden sind?
Es gibt gewisse Regeln, was Ernährung betrifft, z.B. Fett
macht fett (logisch, sonst hiesse es anders), Koffein macht
nervös und Alkohol macht besoffen. Aber heisst das nun,
dass demzufolge Zucker süss macht, Pfeffer scharf und Müsli
körnig? Ach, wäre es doch so einfach! Ist es aber nicht.
Immerhin haben sich die sogenannten "Food Designer" etwas
ausgedacht, um das Ganze einfacher zu machen: "Functional
Food", also Essen, das etwas bewirken soll. Früher mussten
z.B. Bodybuilder noch Fisch und Eier essen, heute gibt es
spezielle Proteinnahrung, von der nur noch nicht ganz sicher
ist, ob sie unter das Dopinggesetz fällt oder nicht. Energy-
drinks sollen wachhalten und tun dies erfolgreich durch ver-
mehrten nächtlichen Harndrang. Und wer kein Gemüse mag,
so gesund es auch sein soll, der muss es heutzutage nicht mehr
essen, sondern kann es in Form von sogenannten "Smoothies"
trinken. Dass ausgerechnet ein Smoothie mit dem Namen
"Relax" Grapefruit enthält, die durch den hohen Vitamin C-
Gehalt eher aufpeppt als entspannt, und dieses sogar gekauft
wird, das zeigt, wie wenig sowohl Firmen als auch Konsumen-
ten heutzutage von der Natur und ihren Inhaltsstoffen verstehen,
und wie einfach es für den Detailhandel geworden ist, seine
Kundschaft an der Nase herumzuführen. Und da wundert man
sich noch darüber, dass die Menschen immer nervöser werden...!
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