Mittwoch, 8. Januar 2014

Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 8.1.2013


Zeichnung von Peter Bergemann

                                                    "Bevor eine fettleibige Minderheit mittels
                                                      Genmanipulation schlank gemacht wird,
                                                     sollte man dafür sorgen, dass alle Men-
                                                     schen genug zu essen haben."
                                                               (Ulrich Egermann, Facharzt an der
                                                                 Privatklinik Lindberg in Winter-
                                                                 thur)

Nicht nur die NASA, die ESA oder die ETH Zürich haben Schnapsideen,
sondern auch die Westschweizer. Aus Lausanne, einer der, nebst Genf,
grössten Städte der französisch-sprachigen Teils der Schweiz, stammt
eine solche. Mittels eines Gens, das man entdeckt hat und das dafür
verantwortlich sein soll, ob jemand dick wird oder nicht, wollen die
Lausanner Forscher gegen das Uebergewicht in der Bevölkerung vor-
gehen. Bei Versuchen mit Ratten, denen dieses Gen verabreicht wurde,
stellte sich heraus, dass diese Ratten weniger und langsamer zunahmen
als ihre ungespritzten Artgenossen. Dass Ratten so gerne als Versuchstiere
herhalten müssen, liege daran, heisst es, dass sie uns Menschen so ähn-
lich seien. Ob die Forscher dabei wohl von sich auf andere geschlossen
haben? Der Immunologe Beda Stadler, der selber übergewichtig ist,
meinte, er hoffe, selber eines Tages von dieser Forschung profitieren
zu können. Wo bleibt da seine sonst an den Tag gelegte intelligente
Skepsis? Aber wenn es um die eigenen Probleme geht, hört selbst bei
Forschern der Intellekt auf zu funktionieren! Ich jedenfalls möchte
nicht in einer Welt leben müssen, in der alle Menschen gleich dünn,
gleich dick, gleich gross, gleich klein, gleich klug, gleich dumm sind.
In dieser Welt braucht es Platz für alle Arten von Menschen: Dicke
und Dünne, Grosse und Kleine, Kluge und Dumme, Weisse und
Schwarze und alle anderen Hautfarben und Weltanschauungen noch
dazu! Denn dies macht doch gerade den Reiz der Gattung Homo
sapiens aus: dass wir alle so verschieden sind. Und jeder Mensch
sollte von seinen Mitmenschen in und mit seiner Andersartigkeit,
welche auch immer dies sein mag, respektiert werden! Forschungen
wie diese aber, auch wenn sie noch so gut gemeint sein mögen,
tasten die Würde all jener Menschen an, die nicht in das gerade
gängige Schema passen! Und die Gefahr, dass die Menschheit dort
weitermacht, wo Hitler einst glücklicherweise scheiterte, nämlich
bei der Züchtung eines "Uebermenschen", die scheint von den
Forschern geflissentlich übersehen zu werden! Homo intellectualis
stupidii!

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