"Von solchen Leuten sollte es Hunderte geben. Leider gibt es
Tausende davon." (Otto Waalkes, dt. Komiker)
Das darf doch wohl nicht wahr sein! Merken unsere Politiker
denn überhaupt nicht, wenn sie verarscht werden? Da spielt
ein Satiriker einen bewusst dämlich dargestellten deutschen
Interviewer, und die regen sich über die blöden Fragen und
Kommentare auf...
Mir gibt das zu denken. Nicht, dass die Kommentare, die Mi-
chael Elsener in seiner Rolle als Frank Walter Froschmeier
von sich gab, gut gewesen wären, das will ich nicht behaupten,
das stimmt nämlich nicht, da gebe ich der Präsidentin der
Juso sogar recht. Aber dass diese Frau nicht in der Lage ist-
und sie ist da nicht die einzige- zwischen Ernst und Blödsinn
unterscheiden zu können, das ist das, was mir Probleme be-
reitet! Unsere Politiker wurden von uns, dem Volk, als deren
Vertretung im Bundeshaus gewählt, im Glauben, dass sie für
diesen Job die nötige Intelligenz mitbringen- und sie durch-
schauen Elsener nicht! Dabei spielt er den Froschmeier noch
nicht mal besonders gut. Ich will nicht behaupten, dass ich es
besser machen könnte, das kann ich nicht, das weiss ich, aber
Elsener hat Figuren in seinem Repertoire, die er um einiges
besser darstellt. Wenn man genau hinhört, hört man bei
Froschmeier sogar heraus, dass der kein richtiger Deutscher
ist, insbesondere das Sprechtempo verrät den Schweizer
doch sehr. Gerade vor den Wahlen müssten Politiker doch
damit rechnen, dass sie durch den Kakao gezogen werden.
ganz nach dem Motto: Wenn nicht dann, wann sonst?
Ich glaube, unsere Politiker waren zu lange unangetastet.
Die lebten zu lange im Elfenbeinturm, die sind es sich
nicht gewohnt, dass sich jemand über sie lustig macht.
Schliesslich sind wir in der Schweiz, da sind Politiker Re-
spektspersonen. Als mir jemand mal mit dieser Begrün-
dung einen Spruch über einen Politiker kritisierte, konter-
te ich mit der uralten Weisheit: "Der stinkt beim Scheissen
genau so wie wir auch." Für unsere Politiker ist es Neu-
land, dass es jemand wagt, sie aufs Glatteis zu führen.
Deutschland ist da ganz anders. Deutsche Politiker rechnen
mit so etwas, da ist das gang und gäbe. Es soll sogar Poli-
tiker geben, die vor der "Heute-Show", der Satiresendung
des ZDF, Angst haben! Gut, die meisten davon sind selber
schuld, aber ich denke, der Leser merkt, worauf ich hinaus
will. Das Schweizer Fernsehen hat sich so etwas vor Michael
Elsener nicht getraut, zu viel Angst war da vorhanden vor
den Zuschriften zumeist älterer Zuschauerinnen, die nichts
anderes zu tun haben, als sich über alles zu mokieren, was
nicht in ihr veraltet-konservatives Weltbild passt. Und was
war das Resultat davon? "Giacobbo/Müller", dem früheren
Satireformat von SRF, wurde vorgeworfen, die Sendung
hätte den nötigen Biss nicht mehr, wäre kein Vergleich
zur "Heute-Show". Natürlich nicht, weil man sie nicht
liess! Die Sendung verlor an Zuschauern und wurde abge-
setzt, den satirisch interessierten Mitbürgern blieb nichts
anderes übrig, als sich bei den deutschen Nachbarn zu be-
dienen. Formate wie "Nuhr im Ersten" legten zu, Klassi-
ker wie die "Mitternachtsspitzen" fanden neue Zuschauer,
uns insbesondere die "Heute-Show" wurde zum Ueber-
flieger. Weder Oesterreich noch die Schweiz hatten etwas
dagegen zu bieten. Der Versuch mit "Deville" war zwar
ganz okay, aber erst Elseners "Late Update" sorgte- end-
lich- für den nötigen Biss. Und dass der dringend nötig
war, das beweisen gerade solche humorlosen Witzfiguren
wie unsere Politiker. Diejenigen, welche am Wochenende
die Wahlen gewinnen, sollten sich warm anziehen, nicht
nur des Wetters wegen...!
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