Samstag, 22. September 2012
Kuriose historische Persönlichkeiten: Thales
Thales von Milet ( ca. 624 v. Chr. - 546 v. Chr. ),
griechischer Philosoph. Allgemeinhin gilt er als
der Ahnvater und Begründer der Philosophie. Als
einer der Ersten soll er versucht haben, die Welt zu
erklären, ohne dabei das Wirken der Götter, wie es
zu jener Zeit getan wurde ( wobei sich die Griechen
dabei vorwiegend an den Epen Homers orientierten )
zur Erklärung zu verwenden. Damit trug er entschie-
den zur späteren Unterscheidung von Philosophie und
Theologie, aber auch von Wissenschaft und Religion
bei. Und doch ist diese Aussage über Thales nicht
ganz richtig, da er durchaus das Göttliche zur Erklä-
rung gelten liess. Er nannte das göttliche Prinzip die
"Weltenseele", von der Alles durchdrungen ist. Alles,
was existiert, ist, laut Thales, beseelt, also belebt. Dies
führt seine Lehre in die Nähe eines Glaubens der dem
Monotheismus näher ist, als dies in Bezug auf Thales
oft angenommen wird. Die Ansicht, dass Alles beseelt
ist, dass Alles lebt, finden wir ebenso in vielen antiken
Kulturen, aber auch bei den indigenen Völkern Amerikas,
sowie in den heutigen neuheidnischen Glaubensrichtungen,
dem Schamanismus und der Esoterik. Man nennt dieses
Glaubenssystem "Animismus", vom Begriff "anima" ( für
"Seele" oder "Geist" ) abgeleitet. Thales war zu seiner Zeit
eine Berühmtheit, was er seinen astronomischen und mathe-
matischen Berechnungen verdankte, durch die er eine Son-
nenfinsternis richtig vorhersagen konnte. Er nannte Wasser
den Grundstoff des Lebens, eine Ansicht, die später von der
Wissenschaft- im Gegensatz zu vielen anderen Lehren des
Thales- bestätigt wurde.
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