Sonntag, 27. Januar 2013

Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 27.1.2013

Es gibt Frauen, die haben gar keine Kurven, und es gibt Frauen, die haben mehr
Kurven als eine Formel 1- Rennstrecke. Und damit meine ich nicht einmal die-
se sogenannten "Boxenluder", diese vollbusigen Damen am Streckenrand, deren
bekannteste Vertreterin wohl auf immer und ewig Katie Price bleiben wird.
Damit meine ich die wirklich kurvigen Frauen, nicht irgendwelche schlanken
Modeltypen mit künstlich vergrössertem Silikonbusen. Ich meine jene Frauen,
deren Brüste voll und weich auf einen runterhängen, wenn sie sich über einen
lehnen; jene Frauen, deren Bäuche rund und dick und weich sind und auf einen
runterhängen, wenn sie im Bett von oben kommen. "Eine Frau ohne Bauch ist
keine Frau", hiess es früher. Und zu den schönsten Frauen zählen für mich je-
ne, die einen hübschen, molligen, weichen und auch etwas wabbeligen Bauch
mit sich rumtragen.

Frauen, denen man ansieht, dass sie gerne geniessen. Nicht solche Diät-Tussen,
die alles daran setzen, auszusehen wie eine Barbie-Puppe. Frauen, die einen
Bauch haben, mit dem man spielen kann, den man kneten, massieren und strei-
cheln kann. Diejenigen, welche nur schlanke Frauen wollen, wissen gar nicht
was ihnen da entgeht. Aber glücklicherweise sind die Geschmäcker verschieden.
Das wäre sonst erstens langweilig ( weil Alle das Selbe wollen ) und zweitens
problematisch ( aus genau dem selben Grund ). Und wo Zwei das Selbe wollen,
da kommt es zu Zwist, Krach, Eifersucht, bis hin zum Krieg. Man denke nur
an die Entführung der schönen Helena und den daraus resultierenden Krieg um
Troja. Oder, sehr viel aktueller, an den Gazastreifen. So aber, da die Geschmäk-
ker verschieden sind, ist, so bleibt zumindest zu hoffen, auch für jeden Gesch-
mack etwas vorhanden. Etwas für Männer, die schlanke Frauen wollen, etwas
für Männer, die dicke Frauen wollen, etwas für Frauen, die schlanke Männer
wollen, etwas für Frauen, die dicke Männer wollen, etwas für Liebhaber von
grossen Brüsten und für Liebhaber von kleinen Brüsten, etwas für Liebhaberin-
nen von Bartträgern und Schnurrbartträgern und Glattrasierte. Etwas für Hete-
rosexuelle und etwas für Homosexuelle. Niemand sollte sich auf dieser Welt
noch zu schämen brauchen, dafür dass er oder sie dies oder jenes liebt- mit
Ausnahme natürlich von Vergewaltigern und ähnlichen Ungetümen. Wenn
ich sage, dass niemand sich schämen sollte, dann meine ich damit klar nur
diejenigen, die friedlich und harmlos sind und bei denen Alles in gegenseiti-
gem Einverständnis geschieht. "In gegenseitigem Einverständnis" im wirk-
lichen Sinn dieser Worte, nicht in jenem verdrehten Sinn, in dem sie in Ar-
beitszeugnissen auftauchen können. Dort bedeutet "in gegenseitigem Ein-
verständnis" nach wie vor so viel wie "der Betreffende hat selber gekündigt",
was zu Aerger mit dem Arbeitsamt führen kann. Selber kündigen gilt in
unserer Wirtschaftswelt nämlich nach wie vor als No-Go, und nicht einmal
die Wendung "Dieses Zeugnis ist nicht codiert" konnte diese Ausdruckswei-
se "verlässt uns in gegenseitigem Einverständnis" austilgen. Ob der Betrof-
fene Aerger mit dem Chef hatte oder von Arbeitskollegen gemobbt wurde,
solche Sachen interessieren die Aemter leider herzlich wenig. Ich kenne
Menschen, denen wurden von Betreuern ihrer zuständigen Aemter, seien
dies nun Sozial- oder Arbeitsämter Dinge gesagt wie: "Sie sollten sich un-
bedingt die Zähne machen lassen, mit solch hässlichen Zähnen finden Sie
niemals einen Job" oder "So fett wie Sie sind, finden Sie niemals einen
Job". Oder, immer wieder gern gehört: "Sie sind zu alt, Sie kosten zuviel".
Statt dass diesen Menschen Mut gemacht wird, statt dass ihnen geholfen
wird, trotz Alter, Uebergewicht, hässlichen Zähnen oder was weiss ich
noch alles, einen Job zu finden, werden sie noch herunter gemacht, wird
ihnen noch die letzte Hoffnung genommen. Bis sie schliesslich selber
denken: "Ich bin eh zu nichts gut, ich bin zu dick, zu dünn, zu dumm,
zu klug, zu gross, zu klein, zu schlecht rasiert, zu gut rasiert, zu schlecht
angezogen, zu gut angezogen, zu alt, zu jung, zuwenig Erfahrung, zuviel
Erfahrung, dadurch zu teuer, unterqualifiziert, überqualifiziert, was weiss
ich noch alles..." LIEBE AMTSVERTRETER, BITTE, ICH APPELLIE-
RE AN SIE, ALS ZUR ZEIT LEIDER SELBST DAVON BETROFFE-
NER: NEHMEN SIE UNS ENDLICH, SO WIE WIR SIND, AKZEP-
TIEREN SIE UNS ALS MENSCHEN MIT UNSEREN EIGENHEITEN,
STAERKEN UND SCHWAECHEN, UND HOEREN SIE AUF, AUF
UNS HERUMZUTRAMPELN, SONDERN TUN SIE DAS, WOZU
SIE VON UNSEREN STEUERZAHLERN BEZAHLT WERDEN:
HELFEN SIE UNS, EINEN UNS UND UNSEREN FAEHIGKEITEN
ANGEMESSENEN JOB ZU FINDEN! SCHEISSEN SIE DRAUF,
OB JEMAND DICK ODER DUENN ODER GROSS ODER KLEIN
IST, DAS HAT NICHTS MIT DEN BERUFLICHEN QUALIFIKA-
TIONEN ZU TUN! CAPICHE?! DANKE!

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