Wer sagt denn, das nur Hollywood Biopics drehen können?
Nein, einer der schönsten Filme dieser Art stammt dieses
Jahr aus Frankreich und behandelt die letzte Zeit des ge-
lähmten Malers Pierre-Auguste Renoir, genial gespielt von
Michel Bouquet. Der Film beginnt damit, dass die Frau an
seine Haustür klopft, die sein letztes Modell wird: Andrée
Heuschling, genannt Dédée, später die Frau seines Sohnes
Jean Renoir, des berühmten französischen Regisseurs, und
seine Hauptdarstellerin in vielen Filmen ( unter dem Künstler-
namen Catherine Hessling ). Jean wird in diesem Film von
Vincent Rottiers gespielt. Andrée wird von der wunderschö-
nen Christa Théret verkörpert, bei deren rotem Haar der Zu-
schauer unweigerlich an Renoirs Bilder erinnert wird. Der
Film lebt durch unzählige Original-Zitate, und natürlich darf
die Anekdote nicht fehlen, in der ein Arzt es schaffte, dass
der alte Maler doch noch ein paar Schritte gehen konnte,
sich dann aber wieder setzte und meinte: "Es nimmt meine
ganze Kraft, es bleibt keine mehr für's Malen übrig." Da-
nach soll er nie mehr gegangen sein.
Auguste Renoir hat ein Werk hinterlassen, das noch heute
zeitlos ist. Den Machern dieses Films ist das Kunststück
gelungen, sich dem Maler ( der nicht als Künstler bezeich-
net werden wollte ) mit dem nötigen Respekt zu nähern.
Hollywood hätte dies garantiert nicht besser hingekriegt.
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