Montag, 31. Dezember 2012
Guten Rutsch und frohes neues Jahr!
NEUJAHRSGEDICHT
Die Bundespräsidenten
Vergessen ihre Fisimatenten
Und sprechen heute
Zu ihren Leuten
Der Papst vergisst
Was Urbi et Orbi ist
Und feiert- oh Mann-
Mit so gut er kann
Und die Leute alle
Lassen Korken knallen
Und Allen ist klar:
Wieder folgt ein neues Jahr!
Prosit!
Freddie Frinton & May Wardon: "Dinner for One"
https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=6lzQxjGL9S0
Diese Nummer gehört einfach zu Silvester wie das Amen in der Kirche.
Diese Nummer gehört einfach zu Silvester wie das Amen in der Kirche.
Kuriose historische Persönlichkeiten: John Dee
Englischer Mathematiker, Astrologe, Geograph und Mysti-
ker ( 1527- 1608 ). Dr. John Dee war einer der grössten,
aber auch umstrittensten Gelehrten aller Zeiten. Obschon
überzeugter Christ, befasste er sich ausgiebig mit Okkul-
tismus und Wissenschaft beiderseits. Im Gegensatz zu vie-
len anderen Forschern sah er keinen Unterschied zwischen
diesen drei Disziplinen. Er war Berater der englischen Kö-
nigin Elisabeth I. und gilt als der Erste, der den Begriff "Bri-
tish Empire" gebrauchte. Besonderes Interesse hatte er an
Engeln. Mithilfe eines Mediums namens Edward Kelley ver-
suchte Dee, die Engelsprache zu entziffern, um hinter die
Geheimnisse der Schöpfung zu kommen. Nach der Zeit
Elisabeths wurde er der Schwarzmagie angeklagt, ein Vor-
wurf, den er auch posthum nie ganz los wurde. Die heutige
Geschichtsschreibung geht umsichtiger mit Dee um, während
sie in Kelley einen Scharlatan sieht.
Dr. John Dee war das historische Vorbild vieler literarischer
Figuren, der oft auftretenden Zauberer in Romanen von
H.P. Lovecraft, Gustav Meyrink, Terry Pratchett u.a.
Sonntag, 30. Dezember 2012
Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 30.12.2012
Wir leben in einer Ueberfluss- Gesellschaft. Zumindest hier bei uns, in
Westeuropa. Alles ist im Ueberfluss vorhanden, gesellschaftlich gese-
hen leiden wir eher am Zuviel als am Zuwenig.
Nun könnte man denken: Ist doch gut so, wenn für Alle mehr als genug vorhan-
den ist. Na ja, das Problem ist ja, dass wir so viel haben und das, was wir zu
viel haben, das haben Andere zu wenig. Es hat zwar von Allem genug für Alle,
aber es ist ungerecht verteilt. Das ist das Problem. Wir hier in Westeuropa zäh-
len Kalorien, um unsere Figur zu behalten, und in Afrika verhungern Kinder.
Wir schmeissen Essensreste auf den Müll, deren Packung noch nicht mal geöff-
net wurde, einzig und allein darum, weil das auf der Packung angegebene Datum
abgelaufen ist, während die Aermsten der Armen sich Tag für Tag fragen müs-
sen, wo sie ihr nächstes Mahl hernehmen sollen. Und das bezieht sich noch nicht
einmal bloss auf die sogenannte Dritte Welt. Nein, auch bei uns, in unserer Ueber-
flussgesellschaft, gibt es Armut. Auch bei uns gibt es Menschen, die nicht wis-
sen, womit sie sich ihr Essen und ihre Unterkunft bezahlen sollen. Die sollen
arbeiten gehen, sagen Sie? Ja, dann geben Sie ihnen einen Job. Können Sie
nicht? Dann brauchen Sie Sich auch nicht das Maul zu zerreissen, wenn Sie
selber ja doch nichts zur Lösung des Problems beitragen können oder wollen.
Hinter jedem Menschen, dem wir auf der Strasse begegnen, sei es dem Mana-
ger mit der Krawatte oder dem Bettler mit dem Joghurtbecher steckt eine Ge-
schichte, ein Schicksal. Wie wollen wir über einen Menschen urteilen kön-
nen, wenn wir nichts über seine Geschichte wissen? Das Lästern ist halt leider
eine menschliche Schwäche, auch ich bin nicht frei davon. Gerade jetzt bin
ich auch am Lästern, ich lästere über Lästerer. "Wer von euch ohne Laster
ist, der werfe den ersten Stein", soll Jesus gesagt haben, als Magdalena zu
ihm gebracht wurde. Jeder wirft mit Steinen, die er besser in seinem eigenen
Garten ansetzen sollte. Und Konsumverweigerung bringt's auch nicht. Oh,
es gibt Konsumverweigerer, wirklich! Da wären zum Beispiel jene, die sich
sagen: "Wir haben Finanzkrise, alles wird teurer und teurer, da klau' ich mir,
was ich brauche." Geklaute Ware geht nicht über's Kassensystem, das in den
heutigen Läden auch das automatische Bestellsystem miteinbezieht. Das Be-
stellsystem weiss dann nicht, dass die Ware fehlt, diese wird deswegen nicht
geliefert, der ehrliche Kunde hat das Nachsehen, und die armen Verkäufer
müssen den Kopf hinhalten. SBO, Self- Based Ordering, Sehr Beschissene
Organisation. Dass diese Menschen eher zur Verstärkung der Finanzkrise
als zu deren Milderung beitragen, das sehen sie nicht ein. Dann gibt es auch
jene Konsumverweigerer, die mit den Abfallbergen der Detailhändler nicht
zufrieden sind und deren Müll durchwühlen, auf der Suche nach noch
Verwertbarem. Die Detailhändler nennen auch das "Diebstahl". So ein
Quatsch, sie haben es ja selbst weggeworfen, weil es sich nicht mehr verk-
aufen lässt! Ablaufdatum, siehe oben! Dem Detailhändler erwächst daraus
kein Schaden mehr. Das Nachsehen hat der arme Penner auf der Strasse,
der sich das Essen im Laden nicht leisten kann und zu ehrlich oder zu un-
geschickt zum Klauen ist- jetzt fressen ihm die Leute, die eigentlich Geld
hätten, um sich das ganze Zeug kaufen zu können, die Haare vom Kopf!
Hätten sie es gekauft, dann wäre es nicht dort auf dem Müll gelandet-
vielleicht wäre es anderswo auf dem Müll gelandet, aber immerhin nicht
beim Detailhändler. Nun könnte man diese Ware doch einer gemeinnützi-
gen Organisation abgeben, die sie an die Bedürftigen verteilt. Das machen
einige Detailhändler tatsächlich, und sie werden nicht müde, das ganze
Jahr hindurch in ihren Mitteilungsblättern darauf hinzuweisen: "Wir
schauen nicht weg, wir tun etwas, wir helfen, wo wir können." Und
wann kommen Vertreter dieser Organisationen, um sich solche Ware zu
holen? Vor Ostern und vor Weihnachten! Als ich im Detailhandel arbei-
tete, sah man die Leute von diesen Organisationen jedenfalls kaum mehr
als dies. Die Detailhändler würden darauf sagen, das liege an den Organi-
sationen, die Organisationen würden sagen, das liege an den Detailhänd-
lern. Seit Adam und Eva, immer die selbe Geschichte, die Menschheit
scheint nichts gelernt zu haben! Nun, liebe Detailhändler, Sie werden
jetzt vielleicht ausrufen, ich sei ein Nestbeschmutzer. Nun, in diesen
Sachen liegt es an Ihnen, den Vogelkäfig auszumisten...
Westeuropa. Alles ist im Ueberfluss vorhanden, gesellschaftlich gese-
hen leiden wir eher am Zuviel als am Zuwenig.
Nun könnte man denken: Ist doch gut so, wenn für Alle mehr als genug vorhan-
den ist. Na ja, das Problem ist ja, dass wir so viel haben und das, was wir zu
viel haben, das haben Andere zu wenig. Es hat zwar von Allem genug für Alle,
aber es ist ungerecht verteilt. Das ist das Problem. Wir hier in Westeuropa zäh-
len Kalorien, um unsere Figur zu behalten, und in Afrika verhungern Kinder.
Wir schmeissen Essensreste auf den Müll, deren Packung noch nicht mal geöff-
net wurde, einzig und allein darum, weil das auf der Packung angegebene Datum
abgelaufen ist, während die Aermsten der Armen sich Tag für Tag fragen müs-
sen, wo sie ihr nächstes Mahl hernehmen sollen. Und das bezieht sich noch nicht
einmal bloss auf die sogenannte Dritte Welt. Nein, auch bei uns, in unserer Ueber-
flussgesellschaft, gibt es Armut. Auch bei uns gibt es Menschen, die nicht wis-
sen, womit sie sich ihr Essen und ihre Unterkunft bezahlen sollen. Die sollen
arbeiten gehen, sagen Sie? Ja, dann geben Sie ihnen einen Job. Können Sie
nicht? Dann brauchen Sie Sich auch nicht das Maul zu zerreissen, wenn Sie
selber ja doch nichts zur Lösung des Problems beitragen können oder wollen.
Hinter jedem Menschen, dem wir auf der Strasse begegnen, sei es dem Mana-
ger mit der Krawatte oder dem Bettler mit dem Joghurtbecher steckt eine Ge-
schichte, ein Schicksal. Wie wollen wir über einen Menschen urteilen kön-
nen, wenn wir nichts über seine Geschichte wissen? Das Lästern ist halt leider
eine menschliche Schwäche, auch ich bin nicht frei davon. Gerade jetzt bin
ich auch am Lästern, ich lästere über Lästerer. "Wer von euch ohne Laster
ist, der werfe den ersten Stein", soll Jesus gesagt haben, als Magdalena zu
ihm gebracht wurde. Jeder wirft mit Steinen, die er besser in seinem eigenen
Garten ansetzen sollte. Und Konsumverweigerung bringt's auch nicht. Oh,
es gibt Konsumverweigerer, wirklich! Da wären zum Beispiel jene, die sich
sagen: "Wir haben Finanzkrise, alles wird teurer und teurer, da klau' ich mir,
was ich brauche." Geklaute Ware geht nicht über's Kassensystem, das in den
heutigen Läden auch das automatische Bestellsystem miteinbezieht. Das Be-
stellsystem weiss dann nicht, dass die Ware fehlt, diese wird deswegen nicht
geliefert, der ehrliche Kunde hat das Nachsehen, und die armen Verkäufer
müssen den Kopf hinhalten. SBO, Self- Based Ordering, Sehr Beschissene
Organisation. Dass diese Menschen eher zur Verstärkung der Finanzkrise
als zu deren Milderung beitragen, das sehen sie nicht ein. Dann gibt es auch
jene Konsumverweigerer, die mit den Abfallbergen der Detailhändler nicht
zufrieden sind und deren Müll durchwühlen, auf der Suche nach noch
Verwertbarem. Die Detailhändler nennen auch das "Diebstahl". So ein
Quatsch, sie haben es ja selbst weggeworfen, weil es sich nicht mehr verk-
aufen lässt! Ablaufdatum, siehe oben! Dem Detailhändler erwächst daraus
kein Schaden mehr. Das Nachsehen hat der arme Penner auf der Strasse,
der sich das Essen im Laden nicht leisten kann und zu ehrlich oder zu un-
geschickt zum Klauen ist- jetzt fressen ihm die Leute, die eigentlich Geld
hätten, um sich das ganze Zeug kaufen zu können, die Haare vom Kopf!
Hätten sie es gekauft, dann wäre es nicht dort auf dem Müll gelandet-
vielleicht wäre es anderswo auf dem Müll gelandet, aber immerhin nicht
beim Detailhändler. Nun könnte man diese Ware doch einer gemeinnützi-
gen Organisation abgeben, die sie an die Bedürftigen verteilt. Das machen
einige Detailhändler tatsächlich, und sie werden nicht müde, das ganze
Jahr hindurch in ihren Mitteilungsblättern darauf hinzuweisen: "Wir
schauen nicht weg, wir tun etwas, wir helfen, wo wir können." Und
wann kommen Vertreter dieser Organisationen, um sich solche Ware zu
holen? Vor Ostern und vor Weihnachten! Als ich im Detailhandel arbei-
tete, sah man die Leute von diesen Organisationen jedenfalls kaum mehr
als dies. Die Detailhändler würden darauf sagen, das liege an den Organi-
sationen, die Organisationen würden sagen, das liege an den Detailhänd-
lern. Seit Adam und Eva, immer die selbe Geschichte, die Menschheit
scheint nichts gelernt zu haben! Nun, liebe Detailhändler, Sie werden
jetzt vielleicht ausrufen, ich sei ein Nestbeschmutzer. Nun, in diesen
Sachen liegt es an Ihnen, den Vogelkäfig auszumisten...
Kuriose historische Persönlichkeiten: Johann Georg Faust
Deutscher Wunderheiler, Alchemist, Magier, Astrologe und
Wahrsager (ca.1480- 1541). Johann Georg Faust, manch-
mal auch nur Johann oder Johannes Faust oder Faustus,
manchmal auch nur Georg Faust genannt, reiste als Magier
und Wunderheiler durch Deutschland. Sehr wenig ist über
sein Leben bekannt, da die historische Quellenlage sehr
dürftig ist. Viele seiner Zeitgenossen hielten ihn für einen
Scharlatan. Nach seinem Tod- er soll durch eine Explosion
bei einem alchemistischen Experiment um's Leben gekom-
men sein- entwickelte sich ein Sagenkreis, der immer phan-
tastischere Gestalt annahm. Faust wurde zum Inbegriff des
Gelehrten, der alles wissen, erfahren und aufdecken wollte
und dafür einen Pakt mit dem Teufel einging. Johann Wolf-
gang von Goethe nahm diese Sage zum Ausgangspunkt sei-
nes berühmtesten dramatischen Werks, doch war er keines-
wegs der Erste, der diesen Stoff dramatisch oder literarisch
verarbeitete. Doch Goethes "Faust" wurde so bekannt, dass
er sowohl seine Vorgänger als auch seine Nachfolger in den
Schatten stellte. Noch heute halten viele, darunter auch hoch-
gebildete Leute, den Dr. Faust lediglich für eine literarische
Figur, die Goethes Phantasie entstammte und würden auch
nicht ansatzweise vermuten, dass es sich dabei um eine hi-
storische Person handelte.
Wahrsager (ca.1480- 1541). Johann Georg Faust, manch-
mal auch nur Johann oder Johannes Faust oder Faustus,
manchmal auch nur Georg Faust genannt, reiste als Magier
und Wunderheiler durch Deutschland. Sehr wenig ist über
sein Leben bekannt, da die historische Quellenlage sehr
dürftig ist. Viele seiner Zeitgenossen hielten ihn für einen
Scharlatan. Nach seinem Tod- er soll durch eine Explosion
bei einem alchemistischen Experiment um's Leben gekom-
men sein- entwickelte sich ein Sagenkreis, der immer phan-
tastischere Gestalt annahm. Faust wurde zum Inbegriff des
Gelehrten, der alles wissen, erfahren und aufdecken wollte
und dafür einen Pakt mit dem Teufel einging. Johann Wolf-
gang von Goethe nahm diese Sage zum Ausgangspunkt sei-
nes berühmtesten dramatischen Werks, doch war er keines-
wegs der Erste, der diesen Stoff dramatisch oder literarisch
verarbeitete. Doch Goethes "Faust" wurde so bekannt, dass
er sowohl seine Vorgänger als auch seine Nachfolger in den
Schatten stellte. Noch heute halten viele, darunter auch hoch-
gebildete Leute, den Dr. Faust lediglich für eine literarische
Figur, die Goethes Phantasie entstammte und würden auch
nicht ansatzweise vermuten, dass es sich dabei um eine hi-
storische Person handelte.
Samstag, 29. Dezember 2012
Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 29.12.2012
Es ist wieder die Zeit, da sich die meisten Menschen überlegen,
was sie sich für's nächste Jahr für gute Vorsätze fassen könnten.
Viele werden dabei wohl "abnehmen", "mehr Sport treiben",
"weniger naschen",
und wenn doch, dann wenigstens "nicht mehr heimlich",
"allgemein weniger essen" oder zumindest "weniger Fast Food",
"mehr Bewegung" oder "mit Yoga anfangen",
"den Bauch abbauen",
"mehr schwimmen gehen"
in's Auge fassen. Dann kommen die zahlreichen Raucher, die mit
Rauchen aufhören wollen, die Trinker mit dem Trinken, die Kiffer
mit dem Kiffen und die Fixer mit dem Fixen. Ehemänner nehmen
sich vor, im nächsten Jahr treu zu bleiben, Ehefrauen ebenso. Nym-
phomaninnen wollen aufhören rumzuvögeln und Kleptomanen wol-
len das Stehlen aufgeben. Wie viele davon ihre Vorsätze dann auch
in die Tat umsetzen können, das steht freilich auf einem anderen Blatt.
Neujahrsvorsätze haben einiges gemeinsam mit Wahlversprechen von
Politikern: die meisten sind leere Versprechungen. Bei einigen muss
man sagen: leider, bei anderen: zum Glück. Mein Vater gab mal für
kurze Zeit das Rauchen auf, wurde durch den Nikotinentzug dannn
aber so unleidlich, dass wir ihn baten, damit wieder anzufangen.
Und was wäre Bukowski ohne Alkohol oder Dostojewski ohne seine
Spielsucht gewesen? Diese Menschen haben aus ihren Schwächen ihre
Stärken bezogen, indem sie sie zu Literatur verarbeiteten.
Natürlich frage auch ich mich, was ich mir für's neue Jahr für gute Vor-
sätze fassen könnte. Ich bin eher unter- als übergewichtig, Abstinentler
und Nichtraucher- bleibt denn da überhaupt noch etwas übrig? Den
Fleischkonsum habe ich bereits reduziert, zum Vegetarier werden möch-
te ich dennoch nicht gerade, obschon durchaus viele Gründe dafür sprä-
chen. Hemmungen abbauen? Das führt vorwiegend zu Aerger.
Vor zwei Jahren nahm ich mir vor, ehrlicher zu sein. Der Vorsatz
scheiterte daran, dass ich damals im Verkauf arbeitete.
Den Frauen nicht auf die Titten schauen? Wäre vielleicht möglich,
aber schade... Renoir hat mal gesagt, würde es die weibliche Brust
nicht geben, wäre er niemals Maler geworden. Als die Natur die
weibliche Brust schuf, gelang ihr ein wunderbares Kunstwerk.
Mich nicht mehr über schlechtes Wetter ärgern? Das Wetter gehört zu den
Komponenten des Lebens, über die ich mich kaum ärgere.
Vorsätze, mich nicht mehr zu ärgern, wurden mir bisher vor allem von zwei
Dingen vereitelt: den Tücken der Technik und der Dummheit der Mitmen-
schen, inklusive meiner eigenen Dummheit.
Ich denke, ich werde mir wohl auch für nächstes Jahr das gleiche vornehmen,
das ich schon für dieses Jahr vornahm: Ich fasse mir als guten Vorsatz, keine
guten Vorsätze zu fassen.
was sie sich für's nächste Jahr für gute Vorsätze fassen könnten.
Viele werden dabei wohl "abnehmen", "mehr Sport treiben",
"weniger naschen",
und wenn doch, dann wenigstens "nicht mehr heimlich",
"allgemein weniger essen" oder zumindest "weniger Fast Food",
"mehr Bewegung" oder "mit Yoga anfangen",
"den Bauch abbauen",
"mehr schwimmen gehen"
in's Auge fassen. Dann kommen die zahlreichen Raucher, die mit
Rauchen aufhören wollen, die Trinker mit dem Trinken, die Kiffer
mit dem Kiffen und die Fixer mit dem Fixen. Ehemänner nehmen
sich vor, im nächsten Jahr treu zu bleiben, Ehefrauen ebenso. Nym-
phomaninnen wollen aufhören rumzuvögeln und Kleptomanen wol-
len das Stehlen aufgeben. Wie viele davon ihre Vorsätze dann auch
in die Tat umsetzen können, das steht freilich auf einem anderen Blatt.
Neujahrsvorsätze haben einiges gemeinsam mit Wahlversprechen von
Politikern: die meisten sind leere Versprechungen. Bei einigen muss
man sagen: leider, bei anderen: zum Glück. Mein Vater gab mal für
kurze Zeit das Rauchen auf, wurde durch den Nikotinentzug dannn
aber so unleidlich, dass wir ihn baten, damit wieder anzufangen.
Und was wäre Bukowski ohne Alkohol oder Dostojewski ohne seine
Spielsucht gewesen? Diese Menschen haben aus ihren Schwächen ihre
Stärken bezogen, indem sie sie zu Literatur verarbeiteten.
Natürlich frage auch ich mich, was ich mir für's neue Jahr für gute Vor-
sätze fassen könnte. Ich bin eher unter- als übergewichtig, Abstinentler
und Nichtraucher- bleibt denn da überhaupt noch etwas übrig? Den
Fleischkonsum habe ich bereits reduziert, zum Vegetarier werden möch-
te ich dennoch nicht gerade, obschon durchaus viele Gründe dafür sprä-
chen. Hemmungen abbauen? Das führt vorwiegend zu Aerger.
Vor zwei Jahren nahm ich mir vor, ehrlicher zu sein. Der Vorsatz
scheiterte daran, dass ich damals im Verkauf arbeitete.
Den Frauen nicht auf die Titten schauen? Wäre vielleicht möglich,
aber schade... Renoir hat mal gesagt, würde es die weibliche Brust
nicht geben, wäre er niemals Maler geworden. Als die Natur die
weibliche Brust schuf, gelang ihr ein wunderbares Kunstwerk.
Mich nicht mehr über schlechtes Wetter ärgern? Das Wetter gehört zu den
Komponenten des Lebens, über die ich mich kaum ärgere.
Vorsätze, mich nicht mehr zu ärgern, wurden mir bisher vor allem von zwei
Dingen vereitelt: den Tücken der Technik und der Dummheit der Mitmen-
schen, inklusive meiner eigenen Dummheit.
Ich denke, ich werde mir wohl auch für nächstes Jahr das gleiche vornehmen,
das ich schon für dieses Jahr vornahm: Ich fasse mir als guten Vorsatz, keine
guten Vorsätze zu fassen.
Die Begebenheit
Einstmals begab es sich, dass sich ein begabter junger Mann, zu
einer bestimmten Begebenheit, zu einer begabten jungen Dame
begab.
Jene begabte junge Dame begab sich zur selbigen Begebenheit
zu eben jenem begabten jungen Mann.
Und sollte sich seither nicht noch irgend eine weitere Begeben-
heit in Bezug auf den begabten jungen Mann und die begabte
junge Dame und deren Begabung oder ihre Begebenheit bege-
ben haben, dann sind sie wahrscheinlich noch immer unterwegs.
einer bestimmten Begebenheit, zu einer begabten jungen Dame
begab.
Jene begabte junge Dame begab sich zur selbigen Begebenheit
zu eben jenem begabten jungen Mann.
Und sollte sich seither nicht noch irgend eine weitere Begeben-
heit in Bezug auf den begabten jungen Mann und die begabte
junge Dame und deren Begabung oder ihre Begebenheit bege-
ben haben, dann sind sie wahrscheinlich noch immer unterwegs.
Donnerstag, 27. Dezember 2012
Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 27.12.2012
Nun sind die Weihnachtsfeiertage auch wieder vorbei, und es wird
Zeit, sich hinzusetzen und, noch vor dem Jahreswechsel, das ver-
gangene Jahr in Gedanken Revue passieren zu lassen.
2012 ist ja auch einiges passiert. Da war zum Beispiel die Havarie
der "Costa Cordalia", eines 300 Meter langen Kreuzfahrtschiffs.
Wie kann so etwas überhaupt möglich sein, ein Gefährt von 300
Meter Länge? Ich finde schon Sattelschlepper lang genug! Ich weiss
nicht, wie lange die "Titanic" war, aber länger war ansonsten wohl
höchstens noch die "Arche Noah". Nach der Weihnachtszeit darf
man ja auch wieder Bibel- und Kirchenwitze machen, ohne dass einem
sogar jene Leute schräg anschauen, die solche übers Jahr hindurch sonst
auch machen. Apropos: Was ist der Unterschied zwischen dem Christ-
kind und einer Frau? Das Christkind liegt nur einmal pro Jahr neben ei-
nem Esel.
Dann war da der grosse Wirbelsturm an der amerikanischen Ostküste, der
Hurricane Sandy. Ich war kurz zuvor mit einer Dame aus Rhode Island in
E-Mail-Kontakt getreten, und nach dem der Sturm vorüber war, entwickel-
te sich eine Art Oversea-E-mail-friendship. Sie gab mir in einigen ihrer Mails
recht gute Ratschläge. Manchmal können Ratschläge von Jemandem mit etwas
Abstand durchaus nützlich sein. Es mischen sich weniger eigene Interessen hi-
nein.
Einige der ganz Grossen haben uns leider verlassen, darunter z.B. der Schau-
spieler Jack Klugman, der an Heiligabend im hohen Alter von 90 Jahren ver-
starb. Ich erinnere mich an Klugman vor allem in seiner Rolle als Gerichtsmedi-
ziner Quincy. Ich erinnere mich noch, dass Quincy damals im Spätabendpro-
gramm lief, gleich nach Columbo. Verstarb nun Peter Falk auch 2012 oder war
das bereits 2011? Ich kann es beim besten Willen nicht mehr auf sicher sagen.
Bei Amy Winehouse habe ich das selbe Problem.
In der Musik gab es neue Alben von Bob Dylan, Kris Kristofferson, Hannes
Wader und Don Williams. Das zumindest waren die vier hörenswertesten.
Schweden gewann den Eurovision Song Contest, natürlich mit einer Dance-
Pop-Nummer. Ich hätte lieber ein Lied auf dem ersten Platz gesehen und ge-
hört. Na ja, die aktuelle Music- Szene ist eher weniger mein Ding. Natürlich
freue ich mich über den Erfolg von Luca Hänni, der bei "Deutschland sucht den
Superstar" gewonnen hat oder den Drittplatzierten Jesse Ritch, beide übrigens
Schweizer. Aber meine Entdeckung des Jahres war die Stimme des Afrikaners
Aaron Lordson, der in einer Castingshow in Spanien mitmachte und den ich bei
einem Gratis-Live-Auftritt in einem Einkaufszentrum in meiner Nähe erlebte. Der
Mann hat eine Stimme, die sogar ein bisschen jener von Louis Armstrong ähnelt.
In der Literatur wären vor allem ein neuer Merrily Watkins- Roman von Phil Rick-
man zu erwähnen, aber auch ein Band mit noch unveröffentlichten Texten von
Charles Bukowskis, zwei Biographien über Adele und die Autobiographien von
Beth Ditto und Adolf Ogi.
Hollywood brachte u.a. einen neuen James Bond- Film ( "Skyfall" ), den Abschluss
von "Twilight", jener Teenager-Mischung aus Dracula und X-Men, und die Vorge-
schichte von "Herr der Ringe", "The Hobbit" auf die Leinwand. Und die Australierin
Rebel Wilson entwickelt sich langsam zu einem bekannten Gesicht.
Im Fernsehen lief die vierte Staffel von "The Mentalist", ansonsten gab es dort nicht
viel erwähnenswert neues.
Privat fand ich dieses Jahr wieder eine Freundin, eine wundervolle Frau. Nun bin ich
noch auf der Suche nach einem Job. War das ganze Jahr auf der Suche, langsam
läuft mir die Zeit davon, ich hoffe, ich finde bald einen.
Und was bringt 2013? Neue Alben, neue Bücher, neue Filme und wahrscheinlich die
fünfte Staffel von "The Mentalist". Einen hoffentlich guten Sommer, der uns schwim-
men und sonnenbaden lässt,
einen Frühling mit milden Temperaturen, grünem Gras, Aufenthalten in Parks und
Picknicks im Freien,
einen guten Lohn und möglichst viel Geld auf dem Konto,
immer genug zu essen
und zu naschen, und zu trinken natürlich auch, genug anzuziehen,
und einge hoffen natürlich auch für 2013 auf das ganz grosse Glück.
Warum auch nicht? Schliesslich haben wir 2012 ja erst gerade einen weite-
ren Weltuntergang erlebt, da kann es im nächsten Jahr ja nur noch besser
werden. In diesem Sinne: Cheers!
Zeit, sich hinzusetzen und, noch vor dem Jahreswechsel, das ver-
gangene Jahr in Gedanken Revue passieren zu lassen.
2012 ist ja auch einiges passiert. Da war zum Beispiel die Havarie
der "Costa Cordalia", eines 300 Meter langen Kreuzfahrtschiffs.
Wie kann so etwas überhaupt möglich sein, ein Gefährt von 300
Meter Länge? Ich finde schon Sattelschlepper lang genug! Ich weiss
nicht, wie lange die "Titanic" war, aber länger war ansonsten wohl
höchstens noch die "Arche Noah". Nach der Weihnachtszeit darf
man ja auch wieder Bibel- und Kirchenwitze machen, ohne dass einem
sogar jene Leute schräg anschauen, die solche übers Jahr hindurch sonst
auch machen. Apropos: Was ist der Unterschied zwischen dem Christ-
kind und einer Frau? Das Christkind liegt nur einmal pro Jahr neben ei-
nem Esel.
Dann war da der grosse Wirbelsturm an der amerikanischen Ostküste, der
Hurricane Sandy. Ich war kurz zuvor mit einer Dame aus Rhode Island in
E-Mail-Kontakt getreten, und nach dem der Sturm vorüber war, entwickel-
te sich eine Art Oversea-E-mail-friendship. Sie gab mir in einigen ihrer Mails
recht gute Ratschläge. Manchmal können Ratschläge von Jemandem mit etwas
Abstand durchaus nützlich sein. Es mischen sich weniger eigene Interessen hi-
nein.
Einige der ganz Grossen haben uns leider verlassen, darunter z.B. der Schau-
spieler Jack Klugman, der an Heiligabend im hohen Alter von 90 Jahren ver-
starb. Ich erinnere mich an Klugman vor allem in seiner Rolle als Gerichtsmedi-
ziner Quincy. Ich erinnere mich noch, dass Quincy damals im Spätabendpro-
gramm lief, gleich nach Columbo. Verstarb nun Peter Falk auch 2012 oder war
das bereits 2011? Ich kann es beim besten Willen nicht mehr auf sicher sagen.
Bei Amy Winehouse habe ich das selbe Problem.
In der Musik gab es neue Alben von Bob Dylan, Kris Kristofferson, Hannes
Wader und Don Williams. Das zumindest waren die vier hörenswertesten.
Schweden gewann den Eurovision Song Contest, natürlich mit einer Dance-
Pop-Nummer. Ich hätte lieber ein Lied auf dem ersten Platz gesehen und ge-
hört. Na ja, die aktuelle Music- Szene ist eher weniger mein Ding. Natürlich
freue ich mich über den Erfolg von Luca Hänni, der bei "Deutschland sucht den
Superstar" gewonnen hat oder den Drittplatzierten Jesse Ritch, beide übrigens
Schweizer. Aber meine Entdeckung des Jahres war die Stimme des Afrikaners
Aaron Lordson, der in einer Castingshow in Spanien mitmachte und den ich bei
einem Gratis-Live-Auftritt in einem Einkaufszentrum in meiner Nähe erlebte. Der
Mann hat eine Stimme, die sogar ein bisschen jener von Louis Armstrong ähnelt.
In der Literatur wären vor allem ein neuer Merrily Watkins- Roman von Phil Rick-
man zu erwähnen, aber auch ein Band mit noch unveröffentlichten Texten von
Charles Bukowskis, zwei Biographien über Adele und die Autobiographien von
Beth Ditto und Adolf Ogi.
Hollywood brachte u.a. einen neuen James Bond- Film ( "Skyfall" ), den Abschluss
von "Twilight", jener Teenager-Mischung aus Dracula und X-Men, und die Vorge-
schichte von "Herr der Ringe", "The Hobbit" auf die Leinwand. Und die Australierin
Rebel Wilson entwickelt sich langsam zu einem bekannten Gesicht.
Im Fernsehen lief die vierte Staffel von "The Mentalist", ansonsten gab es dort nicht
viel erwähnenswert neues.
Privat fand ich dieses Jahr wieder eine Freundin, eine wundervolle Frau. Nun bin ich
noch auf der Suche nach einem Job. War das ganze Jahr auf der Suche, langsam
läuft mir die Zeit davon, ich hoffe, ich finde bald einen.
Und was bringt 2013? Neue Alben, neue Bücher, neue Filme und wahrscheinlich die
fünfte Staffel von "The Mentalist". Einen hoffentlich guten Sommer, der uns schwim-
men und sonnenbaden lässt,
einen Frühling mit milden Temperaturen, grünem Gras, Aufenthalten in Parks und
Picknicks im Freien,
einen guten Lohn und möglichst viel Geld auf dem Konto,
immer genug zu essen
und zu naschen, und zu trinken natürlich auch, genug anzuziehen,
und einge hoffen natürlich auch für 2013 auf das ganz grosse Glück.
Warum auch nicht? Schliesslich haben wir 2012 ja erst gerade einen weite-
ren Weltuntergang erlebt, da kann es im nächsten Jahr ja nur noch besser
werden. In diesem Sinne: Cheers!
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