Montag, 6. Mai 2019

Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 6.5.2019

Eigentlich liebe ich gute Bücher. Es gibt da aber etwas,
das geht mir in der zeitgenössischen Literatur gehörig
gegen den Strich. Nämlich diese Unsitte, eine Ge-
schichte in der Gegenwartsform zu erzählen.

Klar, der Leser ist so gleich mitten im Geschehen, es
mag durchaus der Spannung dienen. Aber ich mag es
nicht! Ich hasse es! Es ist unlogisch! Wenn etwas ge-
rade passiert, kann es noch gar nicht erzählt werden!
Was erzählt werden kann, ist bereits passiert, und zwar
in der Vergangenheit! Und so muss es auch erzählt, ge-
schrieben werden, in der Vergangenheitsform!
Verstehen wir uns richtig, ich beziehe mich auf Romane
und Erzählungen. Kolumnen, Witze, Gedichte, Lieder
und Comics sind etwas anderes, da spielt es weniger eine
Rolle. Bei Erzählungen und Romanen aber schon!
Deswegen habe ich "Die Tribute von Panem" nur als
Film gesehen. Deswegen habe ich "Harry Potter" ge-
schätzt, ebenso wie die "Cormoran Strike"-Reihe,
weswegen ich Joanne K. Rowling ein grosses Lob
aussprechen und mich bedanken möchte, dass sie wei-
terhin die gute, alte Vergangenheitsform benutzt und
bei diesem neumodischen Schmarrn nicht mitmacht.

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