Sonntag, 23. April 2023

Top Ten: Die besten Bücher

Zum Welttag des Buches meine persönliche Auswahl:

PLATZ 1 Alexandre Dumas: Der Graf von Monte Christo
Kaum ein anderer Schriftsteller verfügte über so eine ausgeprägte Phantasie wie Alexandre Dumas der Ältere. In vielen seiner Romane kombinierte er diese mit historischen Begebenheiten. Leider spielte ihm seine Phantasie oft Streiche, so dass er es oft nicht schaffte, alle Handlungsstränge am Schluss zusammenbringen, woran vor allem seine Musketier-Romane litten. Nicht so bei "Der Graf von Monte Christo", einem sehr durchdachten Roman über Vergeltung und nach wie vor eine der spannendsten Geschichten überhaupt. Oft verfilmt kam doch keine Leinwandversion an das Buch heran.

PLATZ 2 Marion Zimmer Bradley: Die Nebel von Avalon
Marion Zimmer Bradley, die Grand Lady des Fantasyromans, lieferte mit ihrem bekanntesten Buch eine Version der Artus-Saga aus weiblicher Sicht, in deren Mittelpunkt Morgana steht. So heisst es oft, wenn es um dieses Buch geht. Aber eigentlich handelt "Die Nebel von Avalon" von dem Konflikt zwischen dem aufkommenden Christentum und der alten Religion der Kelten. Ein Buch, das nicht nur für Fantasyfreunde, sondern auch für historische und theologisch interessierte Leser und Leserinnen interessant sein kann...

PLATZ 3 Ernest Hemingway: Der Garten Eden
Ernest Hemingway hat einige Meisterwerke geschrieben, doch sein bestes Buch findet sich erst in seinem Spätwerk. In "Der Garten Eden" treffen wir auf ein Ehepaar im Urlaub, während dem die Frau in ein Spiel mit ihrer eigenen Identität und Sexualität gerät. Zwar in Hemingways gewohnt knappem Stil geschrieben, dennoch sehr poetisch und zärtlich und niemals schlüpfrig, zeigt dieser Roman, dass Hemingway durchaus nicht bloss der Macho-Schriftsteller war, als den er manchmal abgestempelt wurde...

PLATZ 4 Charles Bukowski: Ausgetröumt
Wer Schlüpfrigkeiten, Sex und sogar Sexismus will, der wird bei Charles Bukowski bedient. Der Underground-Schriftsteller hatte zwar seine immer wiederkehrenden Lieblingstemen- Sex, Alkohol und Pferderennen.-, doch sein selbstironischer Humor machen sogar die schlimmsten Ausschreitungen lesbar. Sein letzter Roman, "Pulp" oder "Ausgeträumt", war der einzige Roman, in dem Bukowski nicht sein alter Ego Henry Chinaski agieren liess, sondern einen abgehalfterten Privatdetektiven namens Nick Belane, der allerdings ziemlich genau wie Chinaski tickt. Bukowski lieferte damit nicht nur seinen besten Roman, sondern auch eine wahnwitzige Parodie auf das Krimigenre.

PLATZ 5 Charles Bukowski: Der Mann mit der Ledertasche
Charles Bukowskis erster Roman und nach wie vor einer seiner besten, und natürlich darf man auch diesen- wie alle Bukowski-Bücher- nicht zu ernst nehmen. Bukowski, der selber Postbeamter war, erzählt, in der Ich-Form durch seine Figur Henry Chinaski, von der Arbeit als Postbeamter... und macht sich dabei herrlich selbstironisch und oft bewusst sittenwidrig und politisch unkorrekt über das brave Amerika seiner Zeit lustig.

PLATZ 6 Robert Galbraith: Der Ruf des Kuckucks
Hinter dem Pseudonym Robert Galbraith steckt niemand Geringeres als "Harry Potter"- Autorin Joanne K. Rowling, die in diesem Roman erstmals ihren mürrischen, einbeinigen Privatdetektiv Cormoran Strike präsentierte. Inzwischen hat sie eine ganze Cormoran Strike-Reihe, die noch immer fortläuft, geschrieben, doch gerade den ersten Band sollte man unbedingt gelesen haben, wenn man die weiteren wirklich verstehen will... denn ebenso wie bei der "Harry Potter"-Reihe machen auch hier die Figuren einige Wandlungen mit. Obschon, als das Buch herauskam, noch nicht bekannt war, dass Rowling dahinter steckte, wurde dieser Krimi, einer der spannendsten der neueren Zeit, zu einem Erfolg. Und nachdem das Geheimnis aufgedeckt wurde, war klar, dass Rowling eben doch auch für Erwachsene schreiben kann...

PLATZ 7 Rex Stout: Es klingelte an der Tür
Rex Stouts Krimis um den exzentrischen Privatdetektiv Nero Wolfe sind meistens kurzweilig und unterhaltsam, wobei oft vergessen geht, dass Stout ein sehr politischer Schriftsteller war. Mit "The Doorbell Rang" erregte Stout, obschon es sich um einen fiktiven Roman handelte, sogar das Interesse von FBI-Chef J. Edgar Hoover, der ihn beschatten und eine Akte über ihn anlegen liess. Und das alles nur, weil der Autor es gewagt hatte, eine Bundesbehörde kritisch darzustellen. Obschon Stout noch viele weitere lesenswerte Nero Wolfe-Krimis schrieb, war es dieses Buch, das ihm wohl seinen grössten Ruhm einbrachte, im Guten wie im Schlechten...und es ist nach wie vor einer seiner besten Nero Wolfe-Romane.

PLATZ 8 Agatha Christie: Mord in Mesopotamien
Das meistverkaufte und meistgelesene Buch ist nach wie vor die Bibel, gefolgt von den Schriften der Königin des Kriminalromans: Agatha Christie. Insbesondere die Romane mit ihrem Detektiv Hercule Poirot sind besonders lesenswert, da Christie hier immer wieder auch Neues ausprobierte. "Mord in Mesopotamien", ihr spannendster Poirot-Roman, wird aus der Sicht einer Krankenschwester erzählt, die zugegen ist, als Poirot mal wieder einen rätselhaften Todesfall aufklärt. Erstaumlicherweise wurde dieses Buch bisher nur selten verfilmt, obschon es um einiges besser ist als "Mord im Orientexpress" und "Der Tod auf dem Nil".

PLATZ 9 Sir Arthur Conan Doyle: Der Hund von Baskerville
Sir Arthur Conan Doyle war ein Meister der Kurzgeschichte, seine wenigen Romane mit dem Meisterdetektiv Sherlock Holmes litten darunter, dass er es selten schaffte, die Spannung zu halten. Die grosse Ausnahme war "Der Hund von Baskerville", der einzige wirklich lesenswerte Holmes-Roman von Doyle. Und das obschon Doyle, der im Gegensatz zu seiner Romanfigur an Geister glaubte, Mühe damit bekundet haben soll, eine logisch akzeptable Erklärung für die Vorkommnisse in seiner Geschichte zu finden... Trotzdem ist "Der Hund von Baskerville" mit gutem Grund die meistverfilmte Sherlock Holmes-Geschichte überhaupt...

PLATZ 10 Jean Renor: Mein Vater Auguste Renoir
Zu guter Letzt eine Biographie. Der Regisseur Jean Renoir erzählt vom Leben seines Vaters, des berühmten Malers Pierre-Auguste Renoir, mit einem Augenzwinkern, feinem Humor und einer Liebe zum Detail, die Renoirs Bilder vor dem geistigen Auge sichtbar werden lässt. Eine der wenigen Biographien, die wirkich lesenswert ist...


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