Sonntag, 15. September 2013
Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 15.9.2013
Zeichnung: "Mary" von Les Toil
Am Montag erfuhren wir- einige Bekannte und ich-, dass einer dieser
Bekannten malt und seine Bilder ausstellt, und zwar in einem Frisier-
salon. Wir machten alle miteinander was ab und beschlossen, uns am
Mittwoch diese Bilder anschauen zu gehen, da würde eine Vernissage
stattfinden, nur für uns, mit Apéro und allem, was dazugehört. Ich
wusste nicht, ob ich kommen können würde, meine Freundin war da
gerade im Spital und meine Eltern im Urlaub, so dass ich da und dort,
mit grosser Freude zwar, zu den Katzen schaute. Als ich bei meinem
nächsten Spitalbesuch meiner Freundin von diesem Unterfangen er-
zählte, meinte sie, ich solle es einzurichten versuchen, dass ich hinge-
hen kann. Mein geliebter Schatz, sie weiss, dass ich Kunst mag. Ich
bin ein grosser Bewunderer von Renoir und Rubens, und schliesslich
male ich selber auch gerne. Einige von uns vermuteten wohl, da der
Künstler ein Mensch ist, der mit Vorliebe, grosser Freude und einem
schier unerschöpflichen Repertoire zotige Witze zum Besten gibt, die
Bilder würden wohl auch in diese Richtung gehen, irgendwo zwischen
kunstvollem Akt und der Grenze zur Pornographie. Hier mag natürlich
jeder Mensch die Grenzlinie wieder anders ansetzen. Für mich persön-
lich z.B. ist die Kunst von Egon Schiele reine Pornographie, während
Renoir, Rubens und Tizian ganz klar hochstehende Kunst ist. Da ich
mich ein bisschen in der Kunstgeschichte auskenne, meinte ich, bezüg-
lich der Vermutungen um die Bildinhalte unseres Bekannten: "So ein
Eindruck kann täuschen. Renoir z.B. war seiner Frau treu, obschon er
unzählige Akte, stets am lebenden Modell, malte. Sein Freund Alfred,
Sisley hingegen, ein reiner Landschaftsmaler, ebenfalls verheiratet,
konnte keinem Rockzipfel widerstehen."
Was uns erwartete, waren Landschaften. Was aber nicht heissen soll,
dass der Künstler seiner Frau untreu wäre. Im Gegenteil, man sieht die
beiden stets zusammen. Am Schaufenster hing ein Zettel mit der Auf-
schrift (in genau dieser Schreibweise): "Akvarellbilder zu verkaufen."
Es waren, für Aquarelle, grosse Bilder, und sie waren wunderschön.
Die Motive hatte er auf Reisen gefunden, und- ich fragte ihn danach-
vor Ort gemalt. Nebst den Landschaften war auch ein Bild von Wild-
pferden in der Camargue oder von Booten und Segelschiffen dabei.
Ein Bild zeigte Wettertannen im Sonnenuntergang. "Ein richtiger
Impressionist", meinte ich. Abgesehen davon, dass die Impressionisten
eher mit Oelfarbe als mit Aquarell malten. Die Frage nach dem Preis
fiel. Da dieser auch für kleinere Budgets noch machbar war- noch, in
10, 20,50.100 Jahren könnte es mal ganz anders aussehen-, beschloss
ich, mir auch eines zu kaufen. Eine Ansicht des Berner Schwellen-
mättelis mit dem Münster im Hintergrund, vom Künstler signiert und
datiert auf das Jahr 1975. Ich möchte es meinem Vater im November
zum Geburtstag schenken. Ich nahm es am nächsten Tag sogar mit
zum Spitalbesuch, weil ich meiner Freundin zeigen wollte, welche Art
von Kunst unser Bekannter macht. Sie war ebenso begeistert wie
wir Anderen. Und zum Abschluss der heutigen Kolumne, damit es
doch noch was zu lachen gibt, und ich zu wissen glaube, dass einige
meiner Leser schon lange auf Beispiele für die oben angeführten
zotigen Witze warten, hier ein paar, die wir vom Künstler gehört
haben, und die ich mir erlaube, sie hier wiederzugeben:
-Ein Mann kommt zum Friseur, nimmt Platz und verlangt einen neuen
Haarschnitt inklusive Kämmen. Der Friseur spuckt in die Hände, fährt
damit dem Kunden durch's Haar und fängt an. Nach getaner Arbeit
meint der Kunde: "Der Haarschnitt ist gut, aber dass Sie zuvor in die
Hände gespuckt haben, das war schon etwas unhygienisch."
Darauf der Meister: "Den Stammkunden spucke ich direkt in's Gesicht."
-Ein Mann betritt einen Sexshop und fragt nach einem schwarzen Pari-
ser.
"Wozu wollen Sie denn einen schwarzen Pariser?" fragt die Verkäuferin.
"Mein Freund ist verstorben", antwortet der Mann. "Ich muss kondo-
lieren."
-Zwei Betrunkene gehen bei Vollmond durch die Stadt und streiten sich,
welche Farbe der Mond in dieser Nacht hat.
"Der is' rot", meint der Eine.
"Ne, der is' blau", meint der Andere.
Da entdecken sie einen Polizisten und beschliessen, diesen zu fragen.
"Herr Wach'meis'er, is' der Mond heute nacht rot oder blau?"
Darauf der Wachtmeister: "Welcher von beid'n?"
-Ein Polizist hält ein Auto an, drin sitzt ein Ehepaar.
"Sie sind zickzack gefahren", sagt der Polizist. "Sind Sie betrunken?"
"Aber nein", sagt der Fahrer, "ich bin nicht betrunken. Soll ich es Ihnen
beweisen?"
"Sollen Sie."
"Dann passen Sie auf: Ich werde jetzt von hier nach dort..." Er zeigt auf
eine Stelle, "...gehen, und zwar auf den Händen." Er steigt aus und- tat-
sächlich- er legt die angegebene Strecke auf den Händen zurück! Der
Polizist meint: "Sie sind wirklich nicht betrunken", und lässt ihn weiter-
fahren.
Unterwegs fragt ihn seine Frau: "Seit wann kannst du denn den Hand-
stand?"
Und er antwortet: "Den kann ich nur, wenn ich besoffen bin."
-Ein Polizist hält eine Prostituierte an, die betrunken Auto fährt.
"Sie hatten wohl etwas Alkohol, ich denke, Sie müssen blasen."
"Na gut. Blasen mag ich noch, aber zum Bumsen bin ich bereits zu müde."
Damit lassen wir's für heute bewenden. In diesem Sinne: Prost, hicks und
gute Nacht.
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