Dienstag, 24. Februar 2015

Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 24.2.2015

Ich gehöre zu den Menschen, die während ihrer Mittagszeit gerne ihre Ruhe haben.
Deshalb esse ich mein Mittags-Sandwich meistens irgendwo etwas abseits, wo ich
in Ruhe auch etwas lesen oder schreiben kann.  Das war schon in der 10. Klasse
so; die Schulmensa wurde von mir nie frequentiert. Mal abgesehen davon, dass
meine Klasse in einem anderen Schulhaus untergebracht war, in einem Aussen-
quartier, während die Mensa in der Innenstadt lag.

Aber das war mir ganz recht. Gerade im Sommerhalbjahr ist es doch viel schöner,
die Mittagspause draussen zu verbringen. Dabei war es durchaus immer so, dass
ich die Mittagszeit alleine verbrachte. Während der Lehre gab es ein Personal-
restaurant, in dem ich mit ein oder zwei Kollegen zu Mittag ass. Dort hatten wir
sogar das Privileg von gleitenden Arbeitszeiten, so dass nicht alle gleichzeitig
im Restaurant hockten. Wenn die Gesellschaft stimmt, bin ich ganz gerne auch
in Gesellschaft, nur zu viele Leute sollten es nicht sein, und zu laut sollte es auch
nicht sein.

Immer wieder wurde ich (und werde es noch) von meinen Arbeitskollegen aufgefor-
dert, ich dürfe mich gerne zu ihnen in den Aufenthaltsraum setzen, aber mir ist es
ganz wohl, wenn ich über die Mittagszeit etwas für mich sein kann. Das soll nichts
Negatives über meine Arbeitskollegen heissen, ich arbeite gerne in diesem Team, in
dem ich jetzt arbeite, und mittlerweile scheinen sie diese kleine Marotte meinerseits
auch akzeptiert zu haben. Vielleicht ist dies bei Menschen mit etwas Kreativität
mit ADS einfach so: wir brauchen hin und wieder etwas Zeit zum Durchatmen.

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