Montag, 16. Juli 2018

"Elsa", Kapitel 14

Eva Green by Pevansy
(Bild von Pevansy)

Dr. Leidenberg nahm Elsa unter seine eigene Ob-
hut. Es fiel ihm sichtlich schwer, bei ihren Nuan-
cen nicht schwach zu werden, aber er wimmelte
sie freundlich ab. In den ersten Wochen zeigte
sie typische Entzugserscheinungen, war oft un-
ausstehlich und hatte Schüttelfrost. Während Dr.
Leidenberg für die Therapie zuständig war, war
Dr. Frey für ihre körperliche Gesundheit zuständig.
Immer wieder kam er vorbei, um sie zu untersu-
chen. Ihre Eltern kamen auch manchmal vorbei,
hatten aber so ihre Probleme mit der Situation.
Von den meisten ihrer Bekannten kam sie nie je-
mand besuchen, mit Ausnahme von Professor
Meister und Charlie. Bei einem seiner Besuche
nahm dieser etwas aus seiner Jackentasche.
"Schau mal", sagte er.
"Das sind doch meine Medikamente!" rief Elsa
aus.
"Das sind nicht deine."
"Wem sind Sie dann? Moment... Du hast es auch?"
"Hab's letzte Woche erfahren."
Sie brach in Tränen aus.
"Nana",machte er und setzte sich neben sie. "Du
brauchst doch nicht zu weinen."
"Du bist nicht böse auf mich?"
"Sollte ich wohl. Aber ich kann nicht."
"Warum nicht?"
Er gab ihr einen Kuss und sagte: "Weil ich dich
liebe."
Sie schaute ihn überrascht an. Dann gab sie ihm
einen Kuss zurück.
"Von heute an werde ich treu sein", versprach sie.

                                ENDE

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