Donnerstag, 12. Januar 2017

Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 12.1.2017

Einerseits durch die Wetterlage anfangs der
Woche- es war alles voller Schnee-, anderer-
seits dadurch, dass sich herausstellte, dass ich
noch Urlaub beziehen konnte, konnte ich diese
Woche eine zusätzliche Woche Ferien machen.
Das gab mir die Möglichkeit, zwei zoologische
Einrichtungen, die ich noch nicht kannte, zu
besuchen, den Wildpark Roggenhausen in Aarau
und den Tierpark in Langenthal.
Gestern machte ich diesen Ausflug, zuerst nach
Aarau, dort am Bahnhof in den Bus Nr.3, drei
Stationen oder so fahren, an der Station Roggen-
hausen aussteigen. Da war der Wildpark auch
schon beschildert. Zunächst hiess es aber noch
15 Minuten latschen, bis die ersten Tiere auf-
tauchten. Von den sehr grosszügigen Gehegen,
insbesondere für die Hirsche, war ich sehr ange-
tan. Zum ersten Mal sah ich dort Wildtruthähne,
also nicht die Zuchtform, und war überrascht,
wie gross diese Vögel sind.

Auch das Wildschweingehege fand ich sehr gross-
zügig bemessen, kann aber ansonsten nichts da-
rüber sagen, da ich, weil Schnee lag, nicht fest-
stellen konnte, was für einen Boden die Anlage
hat. Kritik üben möchte ich lediglich in Bezug
auf die Marderscheune. Der Steinmarder ist in
einer Art Scheune untergebracht, die auch ähnlich
wie eine Scheune ausgestattet ist. Er hat zwei
Aussenbereiche, ich fand aber nirgendwo einen
Durchgang, durch den er freiwillig zwischen
aussen und innen wechseln kann. Ich fand den
Marder im kleineren Aussenbereich, wo er laut
rufend seinen eigenen Schwanz jagte und sich
dabei im Kreis drehte. Danach legte er das tote
Meerschweinchen, das ihm wahrscheinlich als
Futter reingegeben wurde, von einer Ecke in die
andere, und schliesslich machte er am Gitter ein
Männchen. Der normale Spieltrieb- der bei
Steinmardern sehr ausgeprägt ist- oder eine Ver-
haltensstörung? Als kritischen Zoobesucher liess
mich diese Frage den ganzen Tag nicht mehr los.

Für die Rückreise hätte ich eine Dreiviertelstunde
auf einen direkten Zug nach Bern warten müssen,
stattdessen nahm ich jenen nach Olten, der früher
fuhr, um dann dort umzusteigen. Ab Olten nahm
ich einen Regionalzug, der u.a. in Langenthal
hielt, so dass ich spontan beschloss, mir den dorti-
gen Tierpark auch noch anzusehen. Am Bahnhof
Langenthal fragte ich ein junges Paar, wie ich
dort hinkomme: Bus Nr. 63 nach Spital, bei der
Haltestelle Passhöchi aussteigen. Das waren auch
nur etwa drei oder vier Haltestellen. Von der Bus-
haltestelle aus ging es auch etwa 15 Minuten zu
Fuss aufwärts. Der Tierpark, der aus einem Hirsch-
park entstand, welcher später mit Pferden, Wild-
schweinen und Zwergziegen erweitert wurde, ist
eher klein, weist aber, gehegemässig, keinerlei
Mängel auf: Alle Tiere haben genügend Platz
und Naturboden.

Interessant ist aber auch, dass dort eine freilebende
Dohlenpopulation lebt; diese hatte mich denn auch
beim Eintreffen lautstark begrüsst. Der einzige
Mangel war, dass die Toilettenanlage im Winter
nicht geöffnet ist...

Alles in allem: ein Ausflug, der sich lohnte, nicht
nur, weil bei beiden Parks der Eintritt frei ist.

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