früher als Tierpark Dählhölzli bekannt, da er im
Dählhölzliwald (Bus 19 Richtung Elfenau bis
Tierpark) steht, heisst heute offiziell Tierpark
Bern und verfügt über mehrere Abteilungen.
Der Streichelzoo und die Aareuferanlagen mit
Pelikanen, Biber, Fischotter und Alpentieren ist
frei zugänglich, zu den Zwergziegen können die
kleinen Besucher sogar ins Gehege rein.

Die Steinbockanlage soll in nächster Zeit erweitert
werden, da sie seit der Gründung des Tierparks-
und die war bereits 1937!- nicht aktualisiert wurde;
dafür werden Spendengelder gesammelt.

Im oberhalb des Aareufers gelegenen Waldteil kann
der Besucher mit etwas Glück den Luchs in einem
der grössten Luchsgehege der Schweiz entdecken
und sogar bereits einen Blick in die grosszügige
Wisent-Rothirsch-Anlage werfen. Wirklich genies-
sen kann das grösste Landsäugetier Europas aber
erst, wer den Eintritt von 10 Franken bezahlt und
das Gehege von einem Steg aus überblicken kann.

Bei Volieren mit Hühnervögeln und dem Flamingo-
teich vorbei kommt der Besucher zur Kasse, hinter
der sich der eintrittspflichtige Teil des Tierparks,
der sogenannte "Dählhölzli-Zoo" befindet, beste-
hend aus dem Vivarium und einem Aussenbereich,
in dem die nordeuropäischen Tiere gehalten wer-
den, auf die sich der Tierpark spezialisiert hat.
Unter den Exoten im Vivarium wären u.a. die Ur-
waldvoliere, die von den Besuchern betreten wer-
den kann, das Mangrovenbecken, in dem sogar
die Gezeiten simuliert werden und vor allem das
Korallenriffbecken zu erwähnen. In diesem wird
zweimal täglich ein Gewitter simuliert. Es han-
delt sich dabei um das grösste zusammenhängen-
de Keramikriff der Schweiz, denn die Steine, auf
denen die echten Korallen wachsen, sind aus Riff-
keramik, also künstlich (was immer mehr auf-
kommt, damit keine Steine mehr aus den noch be-
stehenden, bedrohten Korallenriffen aus der Natur
entnommen werden müssen.)

Interessant im Vivarium ist auch die neu erweiter-
te Anlage der Stumpfkrokodile, die nun doppelt
so viel Platz zur Verfügung haben, getreu dem
Motto des Tierparks "Mehr Platz für weniger Tie-
re."
Und nicht zuletz begegnet einem mit etwas Glück
vielleicht sogar ein frei im Vivarium herumlaufen
der Stirnlappenbasilisk.
Im Aussenbereich befinden sich das grösste zu-
sammenhängende Seehundbecken der Schweiz,

eine der grössten Anlagen für Persische Leoparden,

ein gekühltes Haus für Papageitaucher, die ausser
hier nirgendwo im Binnenland gehalten werden,
die einzigen Moschusochsen in einem Schweizer
Zoo und natürlich die beiden Ussurischen Braun-
bären Mischa und Mascha, wahrscheinlich zwei


der letzten Ussurischen Braunbären überhaupt.
Das Wappentier der Stadt Bern, der Bär, ist auch
im Berner Bärenpark zu beobachten, welcher
nach der Aufhebung des nicht artgerechten Bären-
grabens angelegt wurde. Hier sind es die Euro-
päischen Braunbären Finn, Björk und Ursina, die
nun endlich Naturboden unter den Tatzen spüren
dürfen, seit der Tierpark, unter der Leitung des
Deutschen Bernd Schildger, deren Haltung über-
nahm. So gilt der Bärenpark, obschon in einer an-
deren Ecke der Stadt (Bus 12 nach Paul Klee Zent-
rum bis Bärengraben) als Aussenstelle des Tier-
parks.
Ebenfalls verantwortlich ist der Tierpark für die
Tauben der Stadt Bern. Durch regelmässige Zäh-
lungen und Brutkontrollen (soweit möglich)
werden diese in einem erträglichen Mass gehal-
ten, und tatsächlich geht das Konzept einiger-
massen auf: Im Vergleich zu anderen Städten
wie beispielsweise Basel hat Bern weniger Pro-
bleme mit Tauben.

Auch historisch hat der Tierpark Bern- obschon
ein kleinerer Zoo- Zeichen gesetzt. So wurde
hier, durch Professor Heini Hediger, der wahr-
scheinlich als einziger in Bern, Basel und Zü-
rich irgendwann mal Direktor war, ein wichti-
ger Teil der Zoopädagogik in der Schweiz be-
gründet, u,a. durch die weltweit in Zoos als
Infotafeln gebräuchlichen "Hediger-Tafeln".
Mit Hedigers Nachfolgerin Monika Meyer-
Holzapfel war der Tierpark Bern auch der
erste europäische Zoo, der von einer Frau ge-
leitet wurde. Und dank des aktuellen Konzepts
zählt der Tierpark heute zu einem der führenden
Zoos Europas, der auch vom Tierschutz immer
wieder zu den vorbildlicheren Einrichtungen
dieser Art gezählt wird.
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