Dienstag, 4. Juni 2013

Kurzgeschichte: "Ein paar Kuchen zuviel"


Cindy fläzte sich in ihrem Sessel. Obschon es ein schöner, breiter Sessel war, hatte
Cindy kaum Platz darin. Sie hatte keinen Freund und gab ihrer Figur die Schuld
daran. Sie ging schon ziemlich aus dem Leim. Das Einzige, was sie in ihrer Einsam-
keit trösten konnte, waren Kuchen, Kuchen in rauhen Mengen, zu jeder Tages- und
Nachtzeit. Kein Wunder also, dass sie immer fetter und fetter wurde. Das Verrückte
war, dass es sie erregte, wenn sie sich mit Kuchen vollstopfte. Den wievielten sie
sich gerade zu Gemüte führte, wusste sie nicht. Sie hatte längst aufgegeben, zu
zählen. Sie brauchte keinen Tisch, sie war so dick, dass sie den Teller auf ihren
Bauch stellen und diesen als Tisch benutzen konnte. Einerseits schämte sie sich
deswegen, andererseits amüsierte es sie irgendwie. Nein, es war mehr als nur
Amüsement, es stimulierte sie. Sie empfand einen Hochgenuss dabei, sich selbst
zusehen zu können, wie sie immer mehr zunahm. Aber dieser eine Kuchen, so
nahm sie sich vor, sollte der letzte für diesen Tag sein. Sie brachte den Teller und
den Löffel in die Küche, zog sich aus und ging zu Bett. Vorher legte sie sich noch
die Kleider für den nächsten Tag zurecht. Da es, laut Wetterbericht, ein heisser
Sommertag werden sollte, entschied sie sich für kurze Hosen, trotz ihrer Säulen-
beine. Sie war nun einmal wohler in leichter Kleidung, da sie, bedingt durch ihr
Gewicht, sehr schnell schwitzte.
Am nächsten Morgen stand sie auf und zog sich an. Das heisst, sie wollte sich
anziehen. Aber, oh Schreck! Sie kriegte die Hose über dem Bauch nicht zu.
Sie konnte noch so sehr versuchen, an der Hose zu ziehen und zu zerren, es
ging einfach nicht. Die Hose blieb offen, und der massige Wabbelbauch hing
ihr darüber. Und alle anderen ihrer Hosen waren in der Wäsche.
'Waren wohl doch ein paar Kuchen zuviel', dachte sie, aber dann merkte sie,
dass sie sich so gar nicht unwohl fühlte. Im Gegenteil, sie konnte mal wieder
richtig durchatmen, und der Anblick ihres Bauches erregte sie. Das Ganze
kam ihr seltsam vor, sie beschloss, bei einem Kuchen darüber nachzudenken.
Ohne Kuchen konnte sie nicht nachdenken. Aber ihr gesammter Vorrat an
Kuchen war aufgebraucht. Und so konnte sie unmöglich auf die Strasse!
Aber glücklicherweise kannte sie einen Zuckerbäcker, der Hauslieferungen
machte.
"In Ordnung", sagte dieser am Telefon. "Ich schicke Klaus vorbei."
Klaus war der Assistent des Zuckerbäckers, und es war Cindy schon mehrmals
aufgefallen, dass Klaus sie, wenn sie Kuchen kaufen kam, immer so verstohlen
anblickte und ihr auch immer lange nachschaute, wenn sie den Laden wieder
verliess.
Es dauerte nicht lange und es klingelte. Vor der Tür stand Klaus mit ihrer
Bestellung.
'Da musst du jetzt wohl durch', dachte Cindy. Sie atmete tief durch und öffnete
die Tür. Klaus starrte sofort auf ihren Bauch.
'O Gott', dachte sie, 'bitte, lass es nicht wahr sein!'
"Wow!" entfuhr es Klaus. "Was ist denn mit Ihnen geschehen? Ich meine...
geiler Bauch!"
"Jaja, machen Sie sich nur lustig über mich!"
"Nein, nein, ich meine es so. Tut mir leid, ich wollte Sie nicht beleidigen."
Beleidigen? Aber sie war ja gar nicht richtig beleidigt. Sie selber fand ja ihren
Bauch immer geiler, je dicker er wurde. Sie geilte sich an ihrem eigenen Fett
auf. War das noch normal?
"Darf ich Sie etwas fragen, Klaus?"
"Ja, sicher."
"Können Sie sich vorstellen, dass eine Frau... nun ja, dass eine Frau es geil
findet, immer fetter zu werden? Dass es sie...wie soll ich sagen? Dass es sie
aufgeilt?"
"Dass sie sich mästet, um zu einem Höhepunkt zu kommen?"
Sie weinte. "So ungefähr, ja."
"Sind Sie selber diese Frau?"
Sie weinte noch mehr und nickte.
"Ich kann mir das nicht nur vorstellen, ich weiss, dass es das gibt", machte
er. "Man nennt solche Frauen 'Feedees'. Ich war schon einigen von ihnen
behilflich."
"Wobei? Beim Abnehmen?"
"Aber nein, beim Zunehmen. Ich bin ein 'Feeder', ein 'Fütterer'. Ich mäste
Frauen und ergötze mich daran, wie sie immer dicker werden, geniesse
jedes Pfund, das dazu kommt."
"Aber...ist das nicht gefährlich?"
"Das macht ja einen Teil des Reizes dieser Sache aus, dieses Spiel mit dem
Feuer. Sie sind eine Feedee, geniessen Sie das, essen Sie. Und lassen Sie
mich heute abend wieder kommen und Sie noch weiter mästen, bitte. Sie
werden einen tollen Orgasmus erleben."
Cindy merkte, wie allein schon seine Worte sie erregten, sie erbeben liessen.
Noch dazu war er im Verlauf des Gesprächs näher getreten und hatte begon-
nen, ganz sanft ihren nackten, weichen, fleischigen Bauch zu streicheln.
Sie nickte, nahm ihre Bestellung entgegen und schloss die Tür.

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