Samstag, 17. November 2018

Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 17.11.2018

Die Schwester meiner Partnerin ist Biologieleh-
rerin, und wenn sie davon erzählt, was sie ihren
Schülern beibringt, dann versteh' ich plötzlich
kein Wort mehr. Dabei finde ich Biologie eigent-
lich recht interessant, allerdings wird es für mich
zu schwierig, noch mithalten zu können, wenn
es zu sehr in die Details geht, wenn es zum Bei-
spiel um Mikroben und Genetik und so was geht.
Wenn es aber um die Zusammenhänge in der Na-
tur geht, dann finde ich Biologie nicht nur inter-
ressant, sondern auch wichtig. Denn wie sollen
wir unsere Natur schützen können, wenn wir sie
noch nicht mal kennen?

So fand ich es zum Beispiel interessant, zu lesen,
dass Blässhühner und Höckerschwäne genau wis-
sen, dass die andere Art Nahrungskonkurrenz ist
und sie sich deswegen eher aus dem Weg ist. Das
erklärt, warum Gewässer mit vielen Blässhühnern
kaum bis gar keine Höckerschwäne beheimaten
und umgekehrt.
Manchmal mache ich mir auch eigene Gedanken
über Zusammenhänge. Blattschneiderameisen
beispielsweise können in Südamerika eine Bana-
nenplantage in einer einzigen Nacht vollständig
entlauben. Was aber könnten solche Tiere im Re-
genwald für eine Funktion haben? Eigentlich läge
es auf der Hand: Auch im Regenwald gibt es bo-
denlebende Tiere, die Pflanzen fressen, die brau-
chen am Boden wachsende Pflanzen, Pflanzen
brauchen einen gewissen Lichteinfall, und für den
sorgen die Blattschneiderameisen.
So ähnlich ist es mit Apfelschnecken. Die Apfel-
schnecken im asiatischen Raum gelten als Land-
wirtschaftsschädlinge, da sie die Reisfelder kahl-
fressen. Eine andere Art, die Goldene Apfel-
schnecke, die im Amazonas lebt, sorgt mit ihren
Ausscheidungen dafür, dass im warmen Wasser
des Amazonas überhaupt genügend Nährstoffe
entstehen, um dort erst so einen Artenreichtum
entstehen zu lassen. Ohne diese Tiere wäre der
Amazonas, da einer der wärmsten Flüsse der
Erde, sehr nährstoffarm. Im EU-Raum haben
Aquarianer solche Schnecken ausgesetzt, was
zum Handelsverbot mit diesen in der EU führte.
Erstens begannen die Apfelschnecken, einheimi-
sche Arten zu verdrängen, zweitens brauchen un-
sere mitteleuropäischen Gewässer keine zusätz-
liche Düngung durch Apfelschnecken, da wir
kälteres und nährstoffreicheres Wasser haben.
Es kam also die Gefahr der Ueberdungung dazu!
Das sind Fälle, die würden nicht passieren, wenn
wir Menschen uns endlich klar werden würden,
dass alles in der Natur genau aufeinander abge-
stimmt ist; nur der Mensch verhält sich in fast
allem völlig anders, als die Natur es eigentlich
für ihn eingeplant hatte...

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