Samstag, 23. Mai 2020

Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 23.5.2020

Ich mag Bücher. Ich mag es, in ihnen zu blättern, den Geruch
und das Geräusch der papierenen Seiten. Das können Internet
und E-Reader nicht bieten.

Heute möchte ich mich mal ein bisschen mit Weltliteratur befas-
sen. Es gibt Klassiker, die gelten zurecht als Weltliteratur, bei
anderen frage ich mich, was an denen so toll sein soll, und dann
gibt es jene, die für mich eigentlich Weltliteratur sein sollten,
aber immer noch unter Trivialliteratur geführt werden. Das be-
trifft z.B. den Grossteil der Kriminalliteratur mit Ausnahme
von Sherlock Holmes. Und das, obschon Agatha Christie span-
nender schrieb als Sir Arthur Conan Doyle- der war als Kurz-
geschichtenautor gut, konnte die Spannung aber selten über
längere Handlungsbögen halten.

Aber gehen wir noch weiter zurück. Homer wäre völlig unver-
ständlich, würde man die Geschichte nicht aus anderen Quel-
len kennen, dasselbe gilt für Dante Alighieris "Göttliche Ko-
mödie". Zu den frühesten lesenswerten Werken zählen mei-
ner Meinung nach Jacobus de Voragines "Legenda aurea"
und Boccaccios "Decamerone".

Eher enttäuschend fand ich Shakespeares "Hamlet". Ich ver-
stehe bis heute nicht, wieso gerade dieses Stück so beliebt
sein soll. Jedes andere Shakespeare-Stück, das ich gelesen
hatte, fand ich um einiges besser...

Auch enttäuscht war ich von Rudyard Kiplings "Dschungel-
buch". Der Disney-Zeichentrickfilm war einer der ersten
Filme, den ich im Kino sah, aber das Buch fand ich irgend-
wie... na ja, Kiplings Schreibstil traf meinen Geschmack
einfach nicht.

Begeistert war ich hingegen von Lewis Carrols "Alice im
Wunderland". In all diesen Absurditäten zeigte sich ein
Humor, der geradezu genial war- auch wenn viele Wort-
witze in der deutschen Übersetzung verloren gingen.

Eines meiner Lieblingsbücher ist "Der Graf von Monte
Christo". Es ist nicht nur das spannendste Buch von Ale-
xandre Dumas pére, es ist auch das spannendste Buch, das
ich kenne. Und das einzige Dumas-Buch, das in seiner
Handlung wirklich schlüssig und logisch ist. Der Mann
hatte eine unglaubliche Fantasie, die in den Verfilmungen
nicht eingefangen werden kann- weshalb man Dumas bes-
ser lesen statt schauen sollte-, aber manchmal verrennt er
sich in seinen Ideen, ohne alle offenen Fragen am Schluss
aufklären zu können. Daran schwächeln leider seine "Mus-
ketier"-Romane, nicht aber der "Graf von Monte Christo".

Das ist nur eine kleine Auswahl an Werken, die ich mal ge-
lesen habe, aber es sind diejenigen, die mich am stärksten
positiv oder negativ überrascht haben. Andere werden viel-
leicht anderer Meinung sein, aber über Geschmack lässt sich
ja bekanntlich nicht streiten, da hat jeder seinen eigenen-
und das trifft auch auf den Literaturgeschmack zu.

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