Freitag, 6. Juli 2012

Wunder der Natur: Das Blässhuhn


Das Blässhuhn ( Fulica atra ) ist ein Wasservogel aus der Familie der
Rallen und somit eher dem Huhn als der Ente verwandt. Namensgebend
war die sogenannte "Blesse", der weisse Hornansatz über dem Schnabel.
Blässhuhner kommen fast weltweit an nährstoffreichen Gewässern vor.
Männchen und Weibchen unterscheiden sich nur minim. Das Blässhuhn
ist schwimm-, tauch- und flugfähig, selten sieht man jedoch ein Blässhuhn
wirklich fliegen. Lustig sieht es aus, wenn es mit den Flügeln schlagend
über das Wasser "rennt". Doch es kann tatsächlich auch richtig fliegen-
es gibt sogar Blässhühner, die Zugvögel sind. ( Viele bleiben aber über
den Winter auch hier, es gibt also beides, wie bei den Stockenten. )
Blässhuhnpaare leben monogam. Die Jungen haben zunächst ein dunkel-
graues Daunengefieder, danach ein hellgraues und später das charakteristische
schwarze Gefieder. Im Gegensatz zu Enten schwimmen Blässhuhnküken
nicht gleich nach dem Schlüpfen aus dem Ei, sie warten noch ein paar Tage
im Nest ( das oft im Schilf versteckt ist ). Die Aufzucht der Jungen teilen
sich die Eltern, wobei ein Teil der Küken von der Mutter, der andere vom
Vater erzogen wird. Mit einem Jahr wird ein Blässhuhn geschlechtsreif,
doch kann es drei Jahre dauern, bis ein Weibchen erstmals Eier legt. Be-
kannt ist auch der hohe, piepende Ton des Blässhuhnweibchens, während
der Laut des Männchens eher wie ein Schnalzen oder ein Sektkorken klingt.
Das Blässhuhn ist ein Allesfresser, es frisst sowohl Pflanzen und Samen als
auch Insekten, Würmer, Muscheln und Kleinlebewesen. Auch wenn das
Blässhuhn z.B. in der Schweiz recht oft anzutreffen ist ( ausser an höher
gelegenen Bergseen, da diese nährstoffärmer sind ), gibt es doch auch
Gegenden, z.B. in einigen deutschen Bundesländern, in denen es auf der
Roten Liste der bedrohten Arten steht. Die grössten Gefahren für das
Blässhuhn sind Fischereinetze und ( in früheren Zeiten ) Bisamratten-
fallen. Eine Ueberpopulation von Blässhühnern kann allerdings auch
Schäden verursachen, nämlich an der Ufervegetation. Im Gegensatz
zu vielen anderen Wasservögeln ( wie Enten, Möwen und auch einige
andere Rallen- Arten ) trifft man Blässhühner fast ausschliesslich am
Süsswasser an, Meeresufer- und Küsten lassen sie links liegen 

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